Zigaretten? Sind doch out. Es raucht doch kaum noch jemand. Stimmt nicht! Der US-Tabakgigant Altria fährt jedes Jahr hohe Gewinne ein. Nun hat die Aktie ein charttechnisches Kaufsignal geliefert. Am Mega-Coup in der Brauereibranche verdient Altria kräftig mit.
Der weltgrößte Bierkonzern AB Inbev ist dank seiner erneut aufgestockten Übernahmeofferte im Milliardendeal um den Rivalen SABMiller fast am Ziel. Beide Konzerne haben sich auf grundsätzliche Punkte für eine Fusion geeinigt, gaben die Brauer am Dienstag bekannt. Das neue Gebot liegt bei 68 Milliarden Pfund (92 Milliarden Euro). Mit dem geplanten Kauf der Nummer zwei der Branche kämen zu AB Inbevs Biersortiment mit Marken wie Beck's oder Budweiser bekannte SAB-Namen wie Foster's und Pilsner Urquell hinzu.
Der Bierbrauer von Budweiser will 44 Pfund je Aktie in bar an den Großteil der Aktionäre des Konkurrenten zahlen. Das ist ein Aufschlag von rund 50 Prozent zum Schlusskurs vom 14. September. Die beiden größten Aktionäre von SABMiller - der US-Tabakkonzern Altria und Bevco Ltd - sollen ihre Anteile gegen einen Mix aus speziellen AB-Inbev-Aktien und Bargeld abgeben. SABMiller hatte zuvor mehrere Offerten von AB Inbev zurückgewiesen.
Nicht nur die Aktien der beiden Braukonzerne legten zu. Auch Altria-Aktien waren gefragt. Die Titel markierten mit 57,77 Dollar ein neues Allzeithoch. Seit 1980 hat die Aktie nunmehr 15.063 Prozent zugelegt.
Angetrieben wurde die Aktie von einem positiven Analystenkommentar. Stifel-Analyst Christopher Growe erwartet, dass Altria nach dem Coup von dem neuen Brauereigiganten Dividenden im Gesamtwert von 715 Millionen Dollar bekommen wird. Zuletzte kassierte Altria von SABMiller 450 Millionen Dollar Dividenden.
Die Story ist noch nicht vorbei
Kaum eine Branche ist in den vergangenen Jahren so oft totgesagt worden wie die Tabakbranche. Und kaum ein anderer Sektor hat sich an der Börse derart gut entwickelt wie die Tabakbranche. Die Altria-Aktie bietet noch jede Menge Potenzial. Zum einen ist das Tabakgeschäft weitestgehend krisensicher. Zum anderen kann es gut sein, dass Altria früher oder später in den lukrativen Markt für Cannabis einsteigt. In vielen US-Bundesstaaten ist das Kiffen schon erlaubt, auch in Deutschland für über eine Legalisierung diskutiert. Altria könnte ein paar Übernahmen von Marihuana-Anbietern locker stemmen und wäre mit einem Schlag Marktführer. DER AKTIONÄR empfiehlt einen Stoppkurs bei 45 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)