Der Goldpreis gibt im laufenden Jahr wenig Anlass zur Freude. Zwar kann sich das Edelmetall aktuell über der Marke von 1.200 Dollar halten. Doch der Schwung fehlt und die Bullen beißen sich an der Marke von 1.240 Dollar die Zähne aus. Doch es gibt ein Edelmetall, das befindet sich gerade im Höhenflug: Palladium.
Der Palladium-Preis hat zuletzt ein neues Allzeithoch erreicht. Mehr noch: Palladium kratzt allmählich an der Parität zum Goldpreis. Das Ganze überrascht: In den vergangenen Jahren war meist Platin teurer gewesen als Gold, Palladium jedoch günstiger. Platin hat mittlerweile seinen Glanz verloren und ist mittlerweile unter die Marke von 900 Dollar gefallen. Doch der Palladium-Preis haussiert. Warum eigentlich?
Der Palladium-Markt ist klein, das sollten Anleger immer im Hinterkopf behalten. Die Hauptnachfrage – rund 70 Prozent der Gesamtnachfrage – stammt aus der Automobilindustrie. Dort wird Palladium vor allem in Katalysatoren eingesetzt. Auf den ersten Blick müsste Palladium also fallen, immerhin spielt der Markt gerade das Thema Elektromobilität. Doch offensichtlich geht es dann mit den E-Autos doch nicht so schnell, wie manch einer dachte. Und den Schadstoffausstoß – vor allem in China – kann man kurzfristig nur durch Katalysatoren reduzieren.
Der Palladium-Markt befindet sich in einen Defizit. Das ist nicht neu. Das Problem besteht seit Jahren. Dennoch wird das von Experten als Argument angeführt, dass die Kurse in den vergangenen Monaten so gestiegen sind. Anleger sollten aber etwas auf der Hut sein: Was Palladium kann, kann Platin in der Regel auch. Sprich: Technisch kann man Palladium sehr oft durch Platin ersetzen. Sollte die Preisdifferenz zu groß werden, dürften einige Konzerne dazu über gehen, genau das zu machen. Dennoch: Auf Sicht der vergangenen Wochen hat Palladium die Edelmetalle Gold, Silber und auch Platin deutlich outperformt.