Warren Buffett machte zuletzt vor allem mit dem riesigen Cash-Bestand seiner Investmentgesellschaft Schlagzeilen. Gerade hat die Aktie von Berkshire Hathaway jedoch neue Allzeithöhen erklommen. Einen kleinen Teil der Reserve hat der Star-Investor in mehrere Deals gesteckt. Und: Eine größere Tochtergesesellschaft könnte bald abgestoßen werden.
US-Aktien spielen im Beteiligungsportfolio von Berkshire Hathaway traditionell die Hauptrolle. Doch seit Sommer 2019 hat Chef-Stratege Warren Buffett auch angefangen, in einige japanische Unternehmen zu investieren. Die Japan-Beteiligungen von Berkshire Hathaway hatten per Ende 2024 bereits einen Wert von 23,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Der Gesamtkaufpreis betrug 13,8 Milliarden Dollar.
Nun hat Buffett die Anteile an den fünf größten japanischen Handelsunternehmen noch erhöht. Das geht aus am Montag eingereichten Unterlagen bei den Aufsichtsbehörden hervor. Konkret handelt es sich um die Aktien von Mitsubishi, Mitsui, Itochu, Marubeni und Sumitomo. Die Anteile wurden auf bis zu 9,8 Prozent erhöht. Die Aktien kletterten an der Börse Tokio heute bis zu knapp fünf Prozent nach oben.
Die Unternehmen, bekannt als ‘Sōgō Shōsha’, sind in einer Vielzahl von Sektoren tätig und agieren ähnlich diversifiziert wie Berkshire Hathaway selbst. Warren Buffett hob das auch in seinem diesjährigen Brief an die Aktionäre hervor. Der neuerliche Kauf spiegelt sein Vertrauen in die langfristigen Perspektiven dieser Firmen wider. Trotz seiner aktuellen Japan-Offensive stellte der 94-Jährige Investor aber auch klar, dass Berkshire Hathaway langfristig weiterhin in US-Aktien investiert bleiben wird.
Die Aktie von Berkshire Hathaway zog am Montag auf ein neues Allzeithoch bei 524,71 Dollar an (siehe Chart). Die deutsche Xetra-Notierung bleibt derzeit mit etwa 479 Euro noch unter dem Rekordhoch bei 496,25 Euro von Anfang März zurück.

Weniger klar ist derzeit der Verbleib des Immobilien-Makler-Geschäfts von Berkshire Hathaway. Laut einem Bericht vom Wall Street Journal befindet sich der Immobilien-Konzern Compass in fortgeschrittenen Gesprächen, um HomeServices von Berkshire zu übernehmen. Die Verhandlungen könnten schon bald zu einem Abschluss kommen. HomeServices-CEO Gino Blefari dementierte allerdings jegliche Verkaufsabsichten in einer Mitteilung an seine Mitarbeiter.
HomeServices hat im Berkshire-Konzern nur einen relativ kleinen Anteil. 2024 erzielte die Gruppe mit 48 Marken und über 37.000 Immobilien-Maklern 4,4 Milliarden US-Dollar Umsatz. Insgesamt kam Berkshire Hathaway auf über 371 Milliarden Dollar.
Dennoch: Sollte Buffett tatsächlich das Vertrauen in die Immo-Branche verlieren, wäre dies ein schlechtes Zeichen. Die amerikanische Immobilien-Branche leidet derzeit unter niedrigen Verkaufszahlen, einem begrenzten Angebot und anhaltend hohen Preisen. Hinzu kommen tendenziell steigende Hypotheken-Zinsen.

Der große Stratege hinter den meisten Investment-Entscheidungen von Berkshire Hathaway war Charlie Munger. Bis zu seinem Tod im November 2023 war er der wichtigste Ratgeber Warren Buffetts und selbst ein erfolgreicher Anleger. Seine Strategie ging weit darüber hinaus, Kennzahlen auszurechnen. So outete er sich 2018 mal als großer China-Fan: "Die besten chinesischen Unternehmen sind günstiger als die besten Unternehmen in den USA. Ich denke, einem klugen Kopf wird es leichtfallen, in China vier bis fünf Firmen zu finden, die wirklich großartig sind." Bereits ein Jahr später investierte das Beteiligungs-Konglomerat dann jedoch in Japan-Firmen.
Berkshire Hathaway bleibt trotz des weiterhin rekordhohen Cash-Bestands mit seinen Beteiligungen auf einem guten Weg, die Aktie ein Basisinvestment für Anleger. DER AKTIONÄR hat zuletzt ein Kursziel von 520 Euro ausgegeben. – Das Unternehmen ist auch Mitglied im Investment-Legenden-Index von DER AKTIONÄR. Mehr dazu finden interessierte Anleger unter diesem Link.
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