Obwohl die Berkshire-Aktie weiterhin von Hoch zu Hoch eilt, wird der Starinvestor Warren Buffett von einigen Marktbeobachtern kritisiert. Für den AKTIONÄR ist diese Kritik unberechtigt.
Gestern hat die Berkshire-Aktie ein neues Rekordhoch bei 260,23 Dollar markiert und schloss den Handel mit knapp zwei Prozent im Plus ab. Die Kritiker werfen Buffett jedoch vor, dass er zu sehr auf Aktienrückkäufe setze und die Tech-Rallye verpasst habe.
In der Tat hat Buffett in seiner gesamten Investorenlaufbahn nur wenig in Tech-Werte investiert. Das ist aber schlicht der Tatsache geschuldet, dass die Technologiebranche nicht zu seinem Kompetenzradius gehört, wie er stets betont hat. Eine Ausnahme bildet Apple, einer der beständigsten Titel aus der Tech-Branche, der viele Gemeinsamkeiten mit Konsumwerten besitzt und ein sehr beständiger Dividenden-Zahler ist. Kein Wunder, dass Buffett die Apple-Aktie in seinem Portfolio gerne sieht.
Buffett bleibt seinen Prinzipien treu
Wieso sollte Buffett also mit 90 Jahren seine Investmentprinzipien ändern, mit denen er groß geworden ist? Zumal die Märkte aktuell eine außerordentlich hohe Bewertung aufweisen. Wie groß das Rückschlagpotenzial bei vielen überteuerten Technologieaktien ist, wird derzeit eindrucksvoll bewiesen.
Stattdessen setzt Buffett weiterhin auf Ölwerte wie Chevron, Konsumwerte wie Coca-Cola oder Bank-Titel wie Bank of America, um nur einige wenige zu nennen. Und eben auch auf seine eigenen Aktien.
Aktienrückkäufe waren für Buffett schon immer das Mittel der Wahl, wenn er zu wenig geeignete Übernahmeziele fand. Warum sollte ein kerngesundes und schuldenfreies Unternehmen mit einem Cashberg von 138 Milliarden Dollar das nicht tun? Zeigt es doch, dass der Unternehmenslenker weiterhin volles Vertrauen in sein Geschick und seine Beteiligungsgesellschaft setzt.
Zu guter Letzt setzten Buffett und sein kongenialer Partner Charlie Munger schon immer auf eine hohe Cashquote, wenn der Aktienmarkt ihnen zu teuer erschien. So auch zu Zeiten des Neuen Marktes. Auch hier sind sich die beiden treu geblieben.
Warren Buffett hat trotz seines hohen Alters den Lenker fest im Griff. Wie ein sehr erfahrender und kaltschnäuziger Kapitän hat er das Schiff erfolgreich aus der schwierigen Lage - Coronakrise - in ruhige Gewässer gelenkt. Und Buffett ist sich und seinen Investment-Prinzipien dabei treu geblieben. DER AKTIONÄR liegt bei der Berkshire-Aktie seit der Empfehlung im letzten Jahr knapp 33 Prozent im Plus. Gewinne laufen lassen!