Dieses Jahr feiern europäische Bankaktien ein Comeback. Niedrige Bewertungen und hohe Ausschüttungen locken Anleger an, die in den vergangenen Jahren den Sektor komplett links liegen ließen. Vor allem im Ausland werden deutsche Investoren fündig. DER AKTIONÄR blickt dabei nach Italien.
Das größte Finanzinstitut Italiens ist nicht wie oft angenommen die UniCredit, sondern die Intesa Sanpaolo aus Mailand. Die Belastungen der Finanz- und Eurokrise hat der Gigant mittlerweile abgeschüttelt, das Institut strotzt vor Kraft. Vergangenes Jahr trumpfte das Geldhaus als Konsolidierer auf und schluckte die UBI Banca. Allerdings dürfte es nicht die letzte Übernahme gewesen sein, denn der Markt in Italien ist in Bewegung.
Gewinnprognose zu niedrig?
Mit einem für das kommende Jahr prognostizieren KGV von knapp 10 ist die Aktie etwas teurer bewertet als die Peers mit im Schnitt 9. Allerdings ist die Intesa eine Gewinnmaschine und dürfte die für das kommende Jahr anvisierten fünf Milliarden Euro beim Gewinn auch übertreffen können. In diesem Jahr dürfte die Bank zudem fast den kompletten Gewinn an die Aktionäre ausschütten. Die Dividendenrendite erwartet der Konsens für 2021 bei attraktiven 8,3 Prozent nach aktuellen Kursen. Damit gehört die Bank zu den besten Dividendenwerten und das nicht nur im Sektor.
Nicht nur fundamental ist die Aktie derzeit ein Kauf. Charttechnisch bahnt sich der Ausbruch über mehrere Abwärtstrends an. Bei 2,42 Euro verläuft die Widerstandslinie vom Juni dieses Jahres und auch der langfristige Abwärtstrend von 2018. Fällt die Marke, wäre das ein starker Kaufsignal. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 1,65 Euro. Alle andere können einsteigen, sofern der Ausbruch erfolgt.