Rund 2,6 Prozent geht es mit den Aktien von Oracle am Montagabend in nachbörslichen US-Handel nach unten. Der Grund: Leicht verfehlte Umsatzerwartungen im ersten Quartal (bis Ende August).
Analysten hatten von Oracle im ersten Geschäftsviertel des neuen Fiskaljahres 2022 einen Umsatz von 9,77 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,97 Dollar erwartet. Der Tech-Konzern lieferte jedoch nur Erlöse in Höhe von 9,73 Milliarden Dollar. Die Schätzungen beim Gewinn je Aktie konnten mit 1,03 Dollar übertroffen werden.
Damit setzt Oracle mit einem Umsatzplus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr seinen neu begründeten Wachstumskurs zwar fort. Der in diesem Jahr um knapp 40 Prozent gestiegene Aktienkurs sowie die Bewertung mit einem 22er-KGv von 19 zeigen jedoch, dass sich Anleger hier mehr erhofft hatten.
Positiv ist, dass es in der Cloud mit starken Zuwachsraten weiter vorangeht. „Die beiden neuen Cloud-Geschäfte von Oracle, IaaS und SaaS, machen jetzt über 25 Prozent unseres Gesamtumsatzes mit einer jährlichen Run-Rate von zehn Milliarden Dollar aus. Zusammengenommen sind IaaS und SaaS die am schnellsten wachsenden und margenstärksten Neugeschäfte von Oracle. Da diese beiden Cloud-Geschäfte auch künftig zulegen, werden sie dazu beitragen, unsere Gewinnmargen zu steigern“, so die Oracle-Chefin Safra Catz.
Um diese neue Wachstumszukunft zu sichern, wird in der Cloud kräftig investiert. Oracle steigerte seine Ausgaben in dem Bereich auf über eine Milliarde Dollar, verglichen mit 436 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Damit soll die erforderliche Data-Center-Infrastruktur aufgebaut werden, um die steigende Cloud-Nachfrage zu decken.
Trotz leichter Schwächen bleibt Oracle in der Cloud auf Kurs. Anleger warten ab, wie sich die gestiegenen Investitionsausgaben künftig auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Im laufenden Quartal wird von Analysten jedenfalls weiteres Wachstum in Höhe von fünf Prozent erwartet – eine deutliche Steigerung zu den Zuwachsraten der vergangenen drei Jahre. Es gilt jedoch zu bedenken, dass im IaaS-Geschäft die Konkurrenz von AWS oder Azure einen deutlichen Vorsprung hat.
DER AKTIONÄR sieht nach dem kräftigen Anstieg des laufenden Jahres noch immer etwas Potential für die Aktie von Oracle – auch nach etwas schwächer als erwarteten Quartalszahlen, die aber eine solide Entwicklung aufzeigen. Das Kursziel verbleibt bei 80 Euro. Favorit ist aktuell SAP.