Nynomic konnte im ersten Quartal trotz der schwierigen Rahmenbedingungen an die positive Geschäftsentwicklung des Vorjahres anknüpfen. Im abgelaufenen Jahr hatte der Spezialist für berührungslose Messtechnik die zuvor zweimal angehobenen Planvorgaben übertroffen. Der weiter auf Rekordniveau liegende Auftragsbestand deutet an, dass der Nischenplayer auch im Jahr 2022 auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad bleiben sollte. Zudem gibt es in einem Bereich reichlich Sonderfantasie.
Das passt: Der Umsatz bei Nynomic stieg im Q1 um vier Prozent auf 28,2 Millionen Euro, das EBIT erhöhte sich um elf Prozent auf 4,1 Millionen Euro. Daraus resultiert eine EBIT-Marge von 15 Prozent. Ebenfalls positiv: der Rekord-Auftragsbestand von 75,8 Millionen Euro. „Der ausgezeichnete Start in das Geschäftsjahr 2022 zeigt erneut, dass der Vorstand die richtigen strategischen Prioritäten setzt und unterstreicht die Widerstandskraft und Zukunftsfähigkeit des diversifizierten Geschäftsportfolios“, heißt es aus der Firmenzentrale.
Trotz der Planungsunsicherheit infolge der angespannten geopolitischen Rahmenbedingungen gehen die Vorstände Maik Müller und Fabian Peters für das laufende Geschäftsjahr von einem Umsatz in Höhe von 110 Millionen Euro sowie einer weiteren EBIT-Margenausweitung im Vergleich zum Vorjahr aus.
Die Beschaffung von Komponenten stellt derzeit dem Vernehmen nach zwar eine Herausforderung dar, größere Einschränkungen erfährt Nynomic bisher jedoch nicht. „Hier kommen dem Unternehmen bereits frühzeitig aufgebaute Lagerbestände sowie eine Multiple-Sourcing-Strategie zugute, sodass wir auch für den weiteren Jahresverlauf aktuell keine negativen Effekte erwarten“, heißt es bei Montegsa Research. Die Analysten sehen die Aktie weiter bei 52 Euro fair bewertet.
Fantasie ist ausreichend vorhanden: Vor allem im Cannabis-Bereich könnten sich die Investitionen in Vertrieb und Marketing für das Messgerät „Purpl PRO“ von Tochtergesellschaft Spectral Engines positiv bemerkbar machen. Mit dieser neuen technologischen Lösung können nun die Werte THC und CBD, unter Nutzung der Nynomic-Cloud, berührungslos und in Echtzeit gemessen werden. Die übertragenen Spektraldaten werden mit Algorithmen des machine learning (AI) in der Cloud verarbeitet und die aggregierten Messwerte werden – zum Beispiel auf dem Smartphone des Anwenders – angezeigt.
Das Cannabis-Thema dürfte aufgrund der möglichen Legalisierung in den USA und Deutschland im laufenden Jahr deutlich in den Vordergrund rücken. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits angekündigt, eine "kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften" einzuführen. So könnte "die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet" werden. Bei aller Euphorie: Die Umsetzung braucht Zeit, bis ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt wird, sind noch einige Frage zu klären.
Dank der breiten Positionierung in wachstumsstarken Nischen der optischen Messtechnik dürften bei Nynomic in den kommenden Wochen und Monaten noch einige lukrative Aufträge über den Ticker laufen. Die schon jetzt prall gefüllten Orderbücher lassen in den kommenden Quartalen eine Fortsetzung des dynamischen Wachstumskurses erwarten. Der jüngste Kursrücksetzer bietet noch nicht investierten Anlegern daher eine gute Einstiegsgelegenheit bei diesem aussichtsreichen Nischenplayer. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot ebenfalls weiter auf steignede Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Nynomic befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.