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Foto: Börsenmedien AG
02.10.2016 ‧ Bianca Wirth

Bei Anruf Übernahme

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TELE COLUMBUS

Ein Börsengang und zwei Übernahmen: Tele Columbus hat eingekauft. Wird der Kabelnetzbetreiber deshalb bald selbst gekauft?

Es waren einmal Telekommunikationsanbieter, die vor allem eines boten: Telefondienste. Auch Kabelnetzbetreiber versorgten die Menschen ausschließlich mit einem: Kabelfernsehen. Das ist lange her. Der technische Fortschritt hat diese Unternehmen zu Konkurrenten gemacht. Heute bieten alle Fernsehen, Internet, Festnetz und Mobilfunk aus einer Hand. Unter ihnen auch der drittgrößte deutsche Kabelanbieter: Tele Columbus. Nach zwei Übernahmen im vergangenen Jahr gilt Tele Columbus in Branchenkreisen selbst als möglicher Übernahmekandidat.

Erfolgreiche Shoppingtour
Anfang Januar 2015 haben die Alteigentümer Tele Columbus an die Börse gebracht. Ein halbes Jahr später ging das Management um Vorstandschef Ronny Verhelst mit dem frischen Geld und einer weiteren Kapitalerhöhung shoppen. Gekauft wurde der Kabelanbieter Primacom für 711 Millionen Euro. Zwei Monate später ging dann für 608 Millionen Euro auch der Kabelnetzbetreiber Pepcom über die Ladentheke. Mit Erfolg. Der kauflustige deutsche Kabelanbieter hat im zweiten Quartal 2016 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 120 Prozent auf 119,9 Millionen Euro gesteigert. Das bereinigte Betriebsergebnis kletterte um 113 Prozent auf 59,0 Millionen Euro. Getragen wurde der starke Anstieg durch die beiden Übernahmen.

Vier potenzielle Käufer
Für rund 290 Millionen Euro sicherte sich United Internet im Februar diesen Jahres 25 Prozent der Anteile an Tele Columbus und wurde so zum größten Aktionär des Kabelnetzanbieters. Eine Komplettübernahme hält Analyst Wolfgang Specht vom Bankhaus Lampe für unwahrscheinlich, „da Netzstrategie/-architektur und Kundenfokus nicht wirklich zusammenpassen“. Er sieht Voda­fone und Unitymedia aufgrund ergänzender Infrastrukturen und Synergiepotenziale als „natürlichste potenzielle Käufer“. Jedoch dürften hier die regulatorischen Hürden noch zu hoch sein. Weitere mögliche Käufer könnten laut Specht Telekommunikationsunternehmen sein, die bereits „in anderen Weltregionen aktiv sind und gerne ein Asset in Europa haben möchten“.

Gute Verbindung
Auch Berenberg-Analyst Paul Marsch sieht in Tele Columbus einen Übernahmekandidaten. Wer bei dem SDAX-Wert am Ende zugreift, ist egal. Sicher ist aber, dass ein entsprechender Deal deutlich über dem aktuellen Kursniveau über die Bühne gehen würde. Anleger können daher eine erste Verbindung eingehen.

Dieser Artikel erschien bereits in der Ausgabe 39/16 von DER AKTIONÄR.

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