Die Schweizer Biotech-Beteiligungsgesellschaft hat in der vergangenen Woche ihren Bericht zum dritten Quartal veröffentlicht. Gleich mehrere Portfolio-Unternehmen legten im Berichtszeitraum wichtige klinische Studien vor.
• Alexion (Platz 6 im Portfolio) veröffentlichte positive Ergebnisse einer Studie zu Soliris (Eculizumab) bei Neuromyelitis optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD). Die Behandlung mit Soliris verringerte das Risiko eines NMOSD-Rückfalls um 92 Prozent, so BB Biotech.
• Esperion (Platz 11) gab bekannt, dass Bempedoic acid als Festdosis-Kombinationspräparat mit Zetia (Ezetimibe) den LDL-Cholesterinspiegel bei Patienten mit maximal verträglicher Statin-Hintergrundtherapie um 35 Prozent senkt. Das Kombinationsprodukt erwies sich als sicher und gut verträglich.
• Alnylam (Platz 12) präsentierte erstmals positive Ergebnisse für Givosiran zur Behandlung von Patienten mit akuter hepatischer Porphyrie. Ergebnisse der Zwischenauswertung belegten, dass Givosiran die ALA-Werte des Urins bei akuter periodischer Porphyrie gegenüber dem Placebo verringert, stellt BB Biotech heraus.
• Akcea (Platz 16) und Ionis (Platz 1) legten positive Topline-Daten für AKCEA-Apo(a)-LRx vor, das den Lipoprotein(a)-Spiegel bei Patienten mit bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung und erhöhtem Lp(a)-Wert senkt. Das Programm sei Teil einer strategischen Zusammenarbeit mit Novartis - die eine Option auf die Lizenzierung und Vermarktung des Wirkstoffs hält, erläutert BB Biotech.
Dreimal Daumen hoch, einmal Daumen runter
Zudem wurden im dritten Quartal drei neue Produkte von Portfoliounternehmen zugelassen, einem Produkt wurde die Zulassung hingegen verweigert, fasst BB Biotech in einer Mitteilung zusammen. Agios (Platz 7) gab die FDA-Zulassung von Tibsovo (Ivosidenib) zur Behandlung rezidivierter oder refraktärer akuter myeloischer Leukämie (AML) bekannt. Alnylam erhielt die Zulassung für Onpattro (Patisiran), das weltweit erste im Handel erhältliche RNAi-Präparat. Neurocrine (Platz 2) und sein Vertriebspartner AbbVie meldeten die Zulassung von Orilissa (Elagolix) bei mittelschweren bis starken Schmerzen im Zusammenhang mit Endometriose.
Akcea und Ionis haben einen vollständigen Ablehnungsbescheid (CRL) von der FDA für ihren Produktkandidaten Waylivra (Volanesorsen) erhalten. Der Ablehnungsbescheid kam überraschend nach einem positiven Votum des FDA-Beratungsausschusses im Mai 2018, heißt es in der Mitteilung von BB Biotech weiter. Die Schweizer erwarten, dass das Unternehmen die Anleger in den kommenden Monaten über seine weiteren Pläne für Waylivra in Kenntnis setzt, sobald die FDA ihre Forderungen dargelegt hat. Europäische und kanadische Zulassungsbehörden haben ihre Überprüfungen zu Volanesorsen bisher noch nicht abgeschlossen.
Basisinvestment, aber derzeit kein Schnäppchen
BB Biotech bleibt ganz klar weiterhin das Basisinvestment im Biotechsektor. Anlegern, denen ein Einzelinvestment zu riskant ist, sollten bei den Schweizern zugreifen. Zuletzt hat sich auch der Aufschlag zum Inneren Wert (NAV) etwas verringert. Dieser beträgt derzeit gut 15 Prozent. Im historischen Vergleich ist dieser allerdings immer noch recht hoch. Wichtig ist, dass sich der Biotech-Sektor in den kommenden Wochen wieder erholen kann.