Top News für Gilead: Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat die Krebsimmuntherapie Yescarta zur Behandlung des großzelligen B-Zell-Lymphoms, eine spezielle Blutkrebsart, zugelassen. Es handelt sich dabei um eine Therapie auf Basis von CAR-T-Zellen. Bei dieser Technologie geht es darum körpereigene Immunzellen zu modifizieren, so dass diese die bis dato für das Immunsystem unsichtbaren Krebszellen erkennen, angreifen und abtöten können. Yescarta hat sich Gilead durch die Übernahme von Kite Pharma für 11,9 Milliarden Dollar im Sommer dieses Jahres einverleibt. Der Biotech-Gigant hat sich damit eine vielversprechende Position im Markt der Krebsimmuntherapie gesichert.
Vor Kurzem gelang es bereits dem Konkurrenten Novartis mit Kymriah die erste Krebsimmuntherapie auf Basis von CAR-T-Zellen in den USA auf den Markt zu bringen. Beide werden den Patienten als Einmaldosis verabreicht. Während allerdings Kymriah für 475.000 Dollar je Behandlung zu haben ist, kostet Gileads Yescarta lediglich 373.000 Dollar – ein klarer Preisvorteil. Experten rechnen damit, dass Yescarta bereits im kommenden Jahr Umsätze von bis zu 250 Millionen Dollar in die Kassen von Gilead spülen könnte.
Die Aktie von Gilead reagierte auf die Meldung nachbörslich mit einem deutlichen Kursplus von fast vier Prozent. Damit setzt die Aktie ihre seit Juni gestartet Aufholjagd fort. Gilead war in den vergangenen Monaten aufgrund der wegbrechenden Umsätze beim Hauptgeschäft Hepatitis C deutlich unter Druck gekommen. Die Übernahme von Kite war ein erster wichtiger Schritt zurück auf den Wachstumspfad. Gilead hat jedoch noch einige Milliarden im Ärmel, mit denen in den kommenden Wochen durchaus ein weiterer interessanter Deal gestemmt werden könnte. Um langfristig Wachstum zu generieren, ist eine weitere vielversprechende Übernahme unumgänglich. Hier darf man gespannt sein. Gilead ist mit 5,7 Prozent die fünftgrößte Beteiligung im Portfolio von BB Biotech.