Der Chef der Biotechnologiefirma Actelion, Jean-Paul Clozel, hat sich einem Pressebericht zufolge gegen eine vollständige Übernahme durch den US-Konzern Johnson & Johnson ausgesprochen. Als Alternative zu einem Verkauf könnte sich das Schweizer Unternehmen aber laut einem Bericht des Internetportals "StreetInsider" vorstellen, eine Geschäftseinheit zu veräußern. Diese umfasse das Lungenhochdruck-Medikament Opsumit, eines der umsatzstärksten Arzneien des Unternehmens. Das Portal beruft sich auf eine nicht näher genannte Person mit Kenntnis von der Angelegenheit. Auf eine Anfrage von StreetInsider habe Actelion nicht geantwortet.
Actelion und Johnson & Johnson hatten vor einigen Tagen Gespräche hinsichtlich einer möglichen Transaktion bestätigt. Das Schweizer Unternehmen gilt schon länger als Übernahmekandidat. Als Interessenten fielen in der Vergangenheit Namen wie der des US-Konzerns Amgen, des britischen Pharmakonzerns Shire sowie von der französischen Sanofi. Bei dem Angebot soll es Medienberichten zufolge mittlerweile um 27 Milliarden Dollar gehen. Von einem Übernahmepreis von 250 Schweizer Franken war bereits die Rede. Derzeit kostet ein Anteil 197,40 Franken.
Kursschwankung von mehr als 50 Prozent in nur einem Monat
Actelion ist die drittgrößte Position im Portfolio von BB Biotech. Zuletzt präsentierte sich die Aktie von Actelion äußerst volatil. Kostete ein Anteil Anfang November noch rund 134 Franken, so schoss der Preis in den vergangenen Tagen im Zuge der Übernahmespekulationen auf über 210 Franken nach oben. Nachdem Actelion verlauten ließ, dass man sich gegen eine Übernahme wehren wolle, ist der Kurs in den vergangenen Stunden nun wieder etwas zurückgekommen. Es bleibt also spannend. Sowohl ein deutlicher Aufschlag als auch ein Zurücklaufen auf niedrigere Kurse sind derzeit möglich.
(Mit Material von dpa-AFX)