Bei Bayer steht derzeit klar die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto im Fokus. Zuletzt gelang Bayer aber im Pharma-Bereich ein großer Erfolg mit dem wichtigsten Mittel Xarelto. In einer großangelegten klinischen Studie der Phase 3 (COMPASS) konnte das Risiko von Schlaganfällen und Infarkten bei chronisch herz- und gefäßkranken Patienten deutlich gesenkt werden, so Bayer. Bayer arbeitet nun an den nötigen Genehmigungen für die Markteinführung. Wie es aussieht, dürfte der Zulassungsantrag noch im laufenden Jahr erfolgen.
Experten sehen bei dem Blutgerinnungsmittel allein in diesem Bereich weiteres Milliardenpotenzial. Bereits im Vorfeld der Studie hatten die Anlaysten der Schweizer Bank Credit Suisse die möglichen Mehreinnahmen durch diese Indikation auf jährlich 1,5 Milliarden Dollar allein in den USA beziffert. Die Analysten der US-Großbank JPMorgan erwarten ein zusätzliches Umsatzpotenzial im Bereich von 0,7 bis 3,5 Milliarden Euro. Xarelto ist das wichtigste Bayer-Mittel. Allein im vergangenen Jahr sorgte das Medikament bei Bayer weltweit für Einnahmen von nahezu drei Milliarden Euro. Das Mittel war zuletzt allerdings auch wegen tausender Patientenklagen in den Schlagzeilen. Auch hier konnte Bayer zuletzt vor Gericht zum wiederholten Mal einen Erfolg erzielen.
Wichtiger 200-Tage-Durschnitt zurückerobert
Zuletzt mussten die Aktionäre von Bayer große Schwankungen hinnehmen. Im Zuge einer Umsatz- und Gewinnwarnung verlor das Papier seit Ende Juni deutlich an Wert. Kurzzeitig rutschte die Bayer-Aktie sogar unter die wichtige Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie. Diese konnte zuletzt jedoch, nachdem erste Zweifel aufkamen, ob die Monsanto-Übernahme tatsächlich klappt, zurückerobert werden. DER AKTIONÄR favorisiert derzeit im DAX andere Werte und rät wegen der Monsanto-Unsicherheit weiter, bei Bayer außen vor zu bleiben.