Der Chef des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer Werner Baumann will seinen Vertrag nicht erneut verlängern. Er wolle nach seiner vereinbarten Vertragslaufzeit bis Ende April 2024 "etwas komplett Anderes machen" und sich "aus der Wirtschaftsöffentlichkeit weitestgehend zurückziehen", sagte Baumann dem Manager Magazin. Die Bayer-Aktie zeigt sich davon unbeeindruckt.
Damit bekräftigte der Konzernchef seine Haltung, die er bereits bei der vorzeitigen Vertragsverlängerung Mitte September verkündet hatte. Damals war sein Vertrag um ein Jahr weniger verlängert worden, als es nach den Unternehmensstatuten vorgesehen ist. Er strebe für die Zukunft weder Aufsichtsratsjobs noch Beratungsmandate an, so Baumann.
Der 58-Jährige ist seit Mai 2016 Vorsitzender des Vorstands. Sein Vertrag war im September um drei Jahre verlängert worden. Ein Jahr weniger, als es nach den Unternehmensstatuten vorgesehen ist. Investoren und Aktionäre hatten den Bayer-Aufsichtsrat für diese Entscheidung kritisiert. Grund: Der Bayer-Boss sei verantwortlich für die Übernahme des Monsanto-Konzerns und habe Bayer damit in die mit milliardenschweren Risiken behafteten gerichtlichen Auseinandersetzungen um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hineingezogen.
In der Tat sind die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA ein großes Problem. Nach wie vor ist nicht klar, welche Belastungen auf Bayer final zukommen. Dazu gesellt sich als weitere Baustelle die schwächelnde Agrarsparte. Die Aktie ist kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)