Im August 2019 hatte Bayer die Biotech-Gesellschaft BlueRock Therapeutics für einen Unternehmenswert in Höhe von einer Milliarde Dollar in Form von Upfront- und Meilensteinzahlungen übernommen. Der Zukauf konnte am Montag eine hochinteressante strategische Allianz vermelden und geht damit den nächsten Schritt.
Die Bayer-Tochter BlueRock Therapeutics ist mit Fujifilm Cellular Dynamics sowie Opsis Therapeutics eine Forschungs- und Entwicklungsallianz eingegangen. Gemeinsam soll die Entdeckung und Entwicklung von Zelltherapien für Augenerkrankungen vorangetrieben werden.
Lizenzrechte gesichert
BlueRock Therapeutics erhält im Rahmen des Deals die Option, von beiden Parteien exklusiv drei retinale Zelltherapieprogramme zu lizenzieren. Die Entwicklungen des von Bayer übernommenen Unternehmens befinden sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium.
Bayer hat sich mit den Akquisitionen von BlueRock Therapeutics und Asklepios Biopharmaceutical im zukunftsträchtigen Bereich der Zell- und Gentherapien positioniert. Denn die Leverkusener sind darauf bedacht, die Umsatzlücken, die die Top-Seller Xarelto und Eylea in der Mitte der 2020er Jahre aufgrund von auslaufenden Patenten hinterlassen werden, zu kompensieren.
Anhörung steht bevor
Die jüngsten Entwicklungen in der Pharma-Sparte werden allerdings weiter von den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten überschattet. Bayer will mehr als elf Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um das Massenverfahren beizulegen. Doch ein wichtiger Teil des Vergleichs bedarf noch einer richterlichen Genehmigung. Am 19. Mai steht hierzu eine wichtige Anhörung an.
Es bleibt dabei: Die Causa Glyphosat ist nach wie vor das bestimmende Thema beim DAX-Konzern. DER AKTIONÄR hat in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder auf die Risiken durch die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten hingewiesen und mittel- bis langfristigen Anlegern geraten, einen Bogen um die DAX-Aktie zu machen.
(Mit Material von dpa-AFX)