Bayer hält trotz aller Kritik an dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat fest. Das Unternehmen kündigte aber an, in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung zu investieren. Wie der Konzern mitteilte, soll die Umweltbilanz seiner landwirtschaftlichen Produkte deutlich verbessert und bis 2030 die Auswirkungen auf die Umwelt um 30 Prozent verringert werden. Dafür will das Unternehmen neue Technologien entwickeln, die Menge an Pflanzenschutzmitteln reduzieren und präzisere Anwendungen ermöglichen.
Glyphosat wird aber weiterhin eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und in der Produktpalette von Bayer spielen. „Gleichzeitig wird das Unternehmen in den kommenden zehn Jahren rund fünf Milliarden Euro in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung investieren. Diese Investitionen in Forschung und Entwicklung zielen darauf ab, das Verständnis von Resistenzmechanismen zu verbessern, neue Wirkungsweisen zu entdecken und zu entwickeln, maßgeschneiderte integrierte Lösungen zur Unkrautbekämpfung weiter voranzutreiben sowie präzisere Empfehlungen durch digitale Landwirtschaft bereitzustellen. Zusätzlich werden Partnerschaften mit Unkrautforschern weltweit vertieft, um dabei zu helfen, kundenspezifische Lösungen für Landwirte auf lokaler Ebene zu entwickeln“, teilte der Konzern mit.
In den USA sieht sich Bayer mit etwa 13.400 Klägern wegen des von Monsanto entwickelten Unkrautvernichters Glyphosat konfrontiert. Zuletzt wurde der Konzern Mitte Mai zu mehr als zwei Milliarden Dollar Schadenersatz an ein krebskrankes Ehepaar verurteilt. In zwei vorherigen Fällen wurden den Klägern Schadenersatzzahlungen von insgesamt knapp 160 Millionen Dollar zugesprochen.
Aktie knapp über Mehrjahrestief
Die Aktie von Bayer ist weiterhin massiv angeschlagen. Die Aktie muss auch am heutigen Freitag weitere Verluste hinnehmen. 0,7 Prozent geht es nach unten auf 53,27 Euro. Damit notiert der Wert nur knapp über dem erst kürzlich bei 52,02 Euro markierten Mehrjahrestief. DER AKTIONÄR rät weiter, vorerst abzuwarten.