Die Aktie des Leverkusener Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer erholt sich zu Wochenschluss weiter von ihren Tiefständen. Ein Bericht aus den USA sorgt für Erleichterung – und lässt Hoffnungen aufkommen, die Glyphosat-Krise könnte womöglich doch noch glimpflicher enden als befürchtet. Doch: Wird Bayer die Chance, sofern sie sich bietet, auch ergreifen?
Das ist Balsam für die Seele: Die von der Glyphosat-Krise gebeutelten Bayer-Aktien haben ihren jüngsten Erholungsversuch am Freitag mit einem Plus von 0,86 Prozent auf 61,20 Euro fortgesetzt, sich deutlich von den Tiefständen der vorigen Wochen erholt. Händler verwiesen auf einen Bericht, demzufolge der zuständige US-Richter Vince Chhabria den Agrarchemie- und Pharmakonzern und dessen Tochter Monsanto wohl zu Vergleichsverhandlungen mit klagenden Krebspatienten dränge. Bei Chhabria sind mehrere hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter gebündelt. Ein Vergleich hier könnte die Kalkulation der Gesamtkosten transparenter machen – und den Schaden im besten Fall eingrenzen.
Bayer hatte erst Ende März einen richtungweisenden Prozess verloren. Eine Geschworenen-Jury hatte entschieden, dass Monsanto für Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup haftbar ist und dem Kläger Edwin Hardeman Schadenersatz in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar (71,4 Millionen Euro) zahlen muss. Bayer verweist weiterhin auf "umfangreiche wissenschaftlich verlässliche Erkenntnisse, die die Sicherheit von Roundup stützen und die Grundlage der positiven Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit sind" und will sich gegen das Urteil wehren.
Viele Analysten rechnen bereits mit milliardenschweren Zahlungen durch Bayer an Kläger. Sebastian Bray von der Privatbank Berenberg etwa setzt Belastungen von zehn Milliarden Euro an. Allerdings ist der Börsenwert von Bayer seit dem ersten negativen Glyphosat-Urteil vergangenen August bereits um mehr als 30 Milliarden Euro gefallen. Viele Experten halten das für übertrieben. DER AKTIONÄR indes bleibt aufgrund der bestehenden Unsicherheiten weiterhin zurückhaltend. Eine aktuelle Einschätzung zur Aktie von Bayer finden Sie auch im aktuellen Heft Nr. 15/2019. Ein Grund: Nachdem Bayer darauf beharrt, dass Glyphosat nicht für die Krebserkrankungen der Kläger verantwortlich ist, erscheint es unwahrscheinlich, dass sich der Konzern in der aktuellen Phase auf einen Vergleich einlässt.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
Mit Material von dpa-AFX
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