Die britische Investmentbank HSBC hat die Einstufung für Bayer auf "Hold" mit einem Kursziel von 63 Euro belassen. Seit 2017 habe sich das Umsatzwachstum europäischer Pharmakonzerne in China – dem weltweit zweitgrößten Absatzmarkt – merklich beschleunigt und sei immer noch stark, schrieb Analyst Stephen McGarry in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Die eindrucksvollsten Wachstumsraten wiesen Roche, AstraZeneca, Bayer und Novo Nordisk auf, während GlaxoSmithKline hinterher hinke. Die starke Erlösdynamik sei aber kein Phänomen eines aufstrebenden Marktes, sondern hänge größtenteils davon ab, welche Medikamente in die Nationale Liste erstattungsfähiger Präparate (NRDL) aufgenommen werden.
Das Pharmageschäft von Bayer läuft tatsächlich gut. Erst zuletzt konnte Bayer mit einigen positiven Nachrichten aufwarten. Beispielsweise kommt der Konzern mit seinem Medikamentenkandidaten gegen Herzinsuffizienz Vericiguat voran. Wie Bayer zuletzt mitteilte, erreichte eine Phase-3-Studie zu Vericiguat bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz den primären Endpunkt.
Erst in der laufenden Woche meldete Bayer, dass man nun auch offiziell die Zulassung seines Gerinnungshemmers Xarelto zur Behandlung von Blutgerinnseln bei Kindern in Europa eingereicht hat. Wie Bayer berichtet, hat es bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA (European Medicines Agency) eine Erweiterung der bestehenden Zulassung für Rivaroxaban (Xarelto) beantragt.
Wie ein Damoklesschwert schwebt aber nach wie vor das Sorgenkind Agrarsparte über dem Konzern. Hier sind, wie es zuletzt hieß, derzeit 42.700 Klagen wegen der angeblichen Krebsgefahr durch den von Monsanto produzierten Unkrautvernichter Glyphosat vor US-Gerichten gegen Bayer anhängig. Angesichts dieser weiterhin bestehenden Unsicherheit rät DER AKTIONÄR, die Aktie nach wie vor von der Seitenlinie aus zu beobachten.
(Mit Material von dpa-AFX)