Die charttechnische Erholung bei der Bayer-Aktie gerät ins Stocken, ein Bericht im The Guardian wirft neue Fragen zum Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat auf. Demnach habe eine Studie belegt, dass es "einen zwingenden Zusammenhang" zwischen Herbiziden auf Glyphosat-Basis und der Krebsart Non-Hodgkin-Lymphom gebe. Ausgerechnet wenige Tage vor dem nächsten Prozess in den USA steigt damit der Druck auf das Bayer-Managent – die Aktie verliert über drei Prozent.
Studie zu ungüstigem Zeitpunkt
Wie The Guardian berichtet, habe die Studie ergeben, dass Menschen mit hoher Exposition (Betroffene, die hohen Konzentrationen von Glyphosat ausgesetzt sind) gegenüber den Pestiziden ein um 41 Prozent erhöhtes Risiko haben, eine Krebsart namens Non-Hodgkin-Lymphom zu entwickeln.
Bayer hat sich den umstrittenen Wirkstoff mit der milliardenschweren Übernahme von Monsanto einverleibt und sitzt nun auf einem hohen Risiko. Zwar beruft sich das Bayer-Management auf mehr als 800 wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Glyphosat nicht krebserregend sei. Doch den Prozessen in den USA können sich die Leverkusener dadurch nicht entziehen.
Am 25. Februar eröffnet ein US-Bundesgericht eine weitere Klage im Prozess. In diesem Fall geht es um Ed Hardeman, der an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist. Verantwortlich dafür sei Glyphosat. Die Klage ist für Bayer von enormer Bedeutung, könnte sie doch einen Präzedenzfall schaffen. Heißt: Die Klage von Ed Hardeman ist richtungsweisend für weitere Fälle im Zusammenhang mit Glyphosat.
Steigende Nervosität
Die Bayer-Aktie reagiert in der Regel sehr sensibel auf Neuigkeiten in Sachen Glyphosat und den bevorstehenden Prozessen in den USA. Wer zuletzt auf eine charttechnische Gegenbewegung beim DAX-Titel spekuliert hat, sichert die Position mit einem Stopp knapp unterhalb des Dezember-Tiefs ab. Zukäufe sollten vorerst zurückgestellt werden.