Die Aktie von Bayer gehört am heutigen Dienstag nach dem schwachen Wochenauftakt am Montag zu den stärksten Werten des Tages. Das Papier gewinnt gut drei Prozent auf 52,62 Euro. Unterstützt wird das Papier von positiven Analystenstimmen. Exane BNP beispielsweise hat die Aktie von „Neutral“ auf „Outperform“ hochgestuft und das Kursziel von 70 auf 80 Euro erhöht.
Mit Blick auf die Details lobten Analysten erneut das geringe Blutungsrisiko. Die primären Effizienzziele der Studien, also mit Blick auf eine bessere Verhinderung von Hirn- und Herzinfarkten, seien aber nicht erreicht worden, erklärte Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies. In der Studie zu Hirninfarkten habe zumindest der sekundäre Endpunkt im Vergleich zu Placebo eine Verringerung der Fälle um rund 20 Prozent gezeigt. Hier habe es der Medikamentenkandidat der Konkurrenz, Milvexian, aber auf 30 Prozent gebracht.
Richard Vosser, Analyst bei der Bank JPMorgan, sieht indes das Potenzial von Asundexian untermauert und traut dem Mittel im Fall einer Zulassung weiterhin einen Jahresspitzenumsatz von mehr als fünf Milliarden Euro zu. Effizienz- und Risikoprofil seien vergleichbar mit Milvexian. Zudem wäre Asundexian mit nur einer Einnahme täglich für Patienten wohl bequemer, statt zwei von Milvexian. Vosser hält die aktuellen Nachrichten daher für leicht positiv, wenngleich mit Blick auf die Wirksamkeit des Mittels nun erst einmal Phase-3-Studien abgewartet werden müssten, was einige Jahre dauern könne.
Die am Sonntag vorgestellten Daten der Phase-2-Studien zum Medikamentenkandidaten Asundexian seien ausreichend für den Start von Phase-3-Studien, schrieb Sachin Jain, Analyst bei der US-Investmentbank Bank of America (BofA) in einer am Montag vorliegenden Studie. Es gebe aber auch so einige Fragen. Das Wichtigste sei jedoch, dass es keine Zunahme von Blutungen gebe, dafür aber Anzeichen für eine Wirksamkeit bei Schlaganfällen.
Die weiteren Entwicklungen rund um Asundexian sind von enromer Bedeutung. Schließlich muss Bayer potenzielle Umsatzeinbußen durch Patentverluste in den kommenden Jahren bei den bisherigen Top-Sellern Xarelto und Eylea kompensieren. Das große Bild bei den Leverkusenern bestimmen allerdings nach wie vor Rechtsstreitigkeiten. Anleger sollten den Titel daher vorerst weiter meiden.