Die Bayer-Aktie hat sich vom jüngsten Glyphosat-Schock sehr gut erholt. Binnen weniger Tage ist der Aktienkurs von 55 auf 63,50 Euro gestiegen. Am heutigen Donnerstag wartet der Pharmakonzern mit der Zulassung eines weiteren Medikaments in China auf, weshalb die Gesellschaft erneut zu den stärksten DAX-Werten gehört.
Chinas Arzneimittelbehörde NMPA hat das Bayer-Medikament Verquvo zugelassen. Das teilte der Pharmakonzern am heutigen Donnerstag mit. Das Medikament dient zur Behandlung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion.
Der Arzneistoff, Vericiguat, hat demnach einen anderen Wirkansatz als bestehende Herzinsuffizienz-Therapien. Er eigne sich speziell zur Behandlung von Patienten nach einer Dekompensation mit intravenöser Therapie.
Verquvo ist in den USA, der EU, Japan und weiteren Ländern bereits zugelassen. Weitere Anträge auf Marktzulassung sind laut Bayer weltweit eingereicht.
Potenzial weiterer Medikamente
Gute Nachrichten gibt es auch bezüglich anderer Medikamente des Pharma-Unternehmens. Analyst Michael Leuchten von der UBS sieht Aufwärtspotenzial bei dem Xarelto-Nachfolger Asundexian - der nächsten Generation des Gerinnungshemmers.
Die Schweizer Großbank hat das Kursziel für Bayer von 90 auf 96 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Da der Glyphosat-Rechtsstreit und die Rückstellungen am Markt inzwischen akzeptiert seien, lohne sich wieder ein Blick auf die Pharmasparte, schreibt Leuchten in einer Studie vom Donnerstag.
Die Patentklippe rund um die Medikamente Xarelto und Eyelea hält der Experte allerdings für weniger ausgeprägt als in der Bewertung impliziert.
Bayer kann derzeit mit zahlreichen guten News aus der Pharma-Division punkten. Aufgrund der weiterhin ungelösten Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten mahnt DER AKTIONÄR allerdings weiter zur Vorsicht. Vom Einstieg sollten Anleger absehen.
(Mit Material von dpa-AFX)