Bei Bayer sind die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten weiter ungelöst. Doch nun gibt es zumindest einen Teilerfolg aus den USA zu vermelden: Zwei Gerichte verschieben die für Januar angedachten Glyphosat-Prozesse gegen die Bayer-Tochter Monsanto. Das verschafft dem Konzern mehr Zeit für Vergleichsverhandlungen.
Zwei weitere wichtige US-Prozesse gegen Bayer wegen möglicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter sind vertagt worden. Eine eigentlich für den 15. Januar geplante Gerichtsverhandlung im kalifornischen Lake County wurde nach Bayer-Angaben von Freitag um etwa sechs Monate verschoben. Einer der Gründe dafür sei, dass die Streitparteien mehr Zeit für Vergleichsverhandlungen erhalten. Das gelte auch für einen Prozess in Alameda County, ebenfalls in Kalifornien, der am 21. Januar hätte beginnen sollen und nun auf zunächst unbestimmte Zeit vertagt wurde.
Bayer hat mit dem über 60 Milliarden Dollar schweren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto 2018 erhebliche Rechtsrisiken übernommen. Zuletzt war der Konzern mit rund 42.700 US-Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren von Produkten des US-Saatgutriesens konfrontiert. Die ersten drei Prozesse vor US-Gerichten hatte Bayer verloren und hohe Schadenersatz-Urteile kassiert. Alle weiteren Verfahren in diesem Jahr wurden bereits verschoben.
Die Verschiebung der Glyphosat-Prozesse ist ganz klar positiv zu werten. Das verschafft Zeit, doch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten bleiben zunächst ungelöst. DER AKTIONÄR rät daher unverändert von einem Einstieg bei der Bayer-Aktie ab.
(Mit Material von dpa-AFX)