In den USA muss sich Bayer nicht nur mit Klagen im Fall von Glyphosat oder Xarelto auseinandersetzen. Wie die taz berichtete, kämpfe der Konzern auch mit einer Klage wegen der hochgiftigen Chemikalie PCB (polychloriertes Biphenyl). Die US-Stadt Baltimore verklagte das Tochterunternehmen Monsanto, weil die wahrscheinlich krebsauslösende Substanz ihre Gewässer belaste, heißt es. DER AKTIONÄR hat bei Bayer nachgefragt, welche Auswirkungen das Thema PCB hat.
Heißer gegessen als gekocht?
„Monsanto hat die Produktion von PCB vor mehr als 40 Jahren eingestellt. Wir prüfen derzeit die Klage der Stadt Baltimore, sind aber davon überzeugt, dass die Vorwürfe unbegründet sind und werden uns in diesem Verfahren entschieden verteidigen", so der DAX-Konzern gegenüber DER AKTIONÄR. Im Jahr 1979 wurde PCB von der Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) in den USA verboten.
Im Geschäftsbericht heißt es außerdem: "Monsanto ist darüber hinaus mit einer Vielzahl von Klagen wegen des Gebrauchs von und der Exposition gegenüber PCB Produkten konfrontiert, in denen Gesundheits- und Vermögensschäden geltend gemacht werden." Bayer wird sich mit Sicherheit im Vorfeld der Übernahme von Monsanto mit dem Thema PCB auseinandergesetzt und die potenziellen Risiken geprüft haben.
Aktie setzt Erholung fort
Nach Bekanntgabe der Zahlen ist die Bayer-Aktie angesprungen und hat die breite Widerstandszone im Bereich von 70,00 Euro hinter sich gelassen. Für Trader ein interessantes Chartbild, von einem langfristigen Engagement rät DER AKTIONÄR jedoch vorerst weiter ab. Die Entwicklungen hinsichtlich der Glyphosat-Prozesse in den kommenden Wochen sollten mehr Licht ins Dunkel bringen, was auf Bayer in Sachen Schadensersatzforderungen in den USA zukommt.