Die beiden bisherigen Verkaufsschlager in der Pharma-Pipeline von Bayer, der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenheilmittel Eylea, verlieren peu à peu ihren Patentschutz. Umso mehr richtigen sich die Argusaugen der Marktteilnehmer auf die neuen Produkte in der Division. Allen voran Nubeqa hat erhebliches Wachstumspotenzial. Bayer und der Partner streben eine Zulassungserweiterung an.
In der vergangenen Woche hat Bayer die Einreichung des Zulassungsantrags für Darolutamid (Nubeqa) in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) bei der US-Gesundheitsbehörde FDA beantragt. Die Basis dafür legten positive Studienergebnisse aus der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie "ARANOTE". Laut den Resultaten konnte die Kombi-Therapie das Risiko einer radiologischen Progression oder des Todes bei Patienten mit mHSPC im Vergleich zu Placebo plus ADT "signifikant" um 46 Prozent reduzieren.
Darolutamid stammt allerdings ursprünglich nicht aus dem Hause Bayer, sondern von Orion Pharma aus Finnland. Die Leverkusener haben das Prostatakrebs-Medikament einlizenziert. Im Rahmen des Deals profitiert Orion vom Erfolg des Mittels. Bayer rechnet sich mit Nubeqa ein Spitzenumsatzpotenzial von über drei Milliarden Euro aus. Zur Einordnung: Der Pharma-Konzern Orion bringt derzeit knapp sieben Milliarden Euro auf die Börsenwaage.
Liisa Hurme, Firmenchefin von Orion, zeigte sich über den weiteren eingereichten Zulassungsantrag von Bayer erfreut: „Dies ist ein historischer Erfolg für Orion und ein weiterer Beweis für die hochwertige Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die wir seit Jahren leisten", so die Managerin. "Mit der aktuellen Erfolgsbilanz sieht die Zukunft von Darolutamid rosig aus."
Nubeqa ist eine Erfolgsstory aus dem Hause Orion, die Bayer rechtzeitig einlizenziert hat. Nicht nur die beiden Unternehmen profitieren davon, sondern auch viele Menschen, die an Prostatakrebs erkrankt sind und denen durch Nubeqa geholfen werden kann. Trotz charttechnisch besserer Ausgangslage kann sich DER AKTIONÄR immer noch zu keiner Kaufempfehlung für Bayer durchringen. Wer indes am Erfolg von Nubeqa partizipieren will, legt sich an schwachen Handelstagen ein paar Stücke von Orion ins Depot.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.