Positive Signale aus der Pharma-Division, die aktuelle Stärke des Agrarmarkts und die Aussicht auf eine baldige Lösung der US-Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten haben der Bayer-Aktie Rückenwind verliehen. Auch die Analysten reagieren auf den jüngsten Newsflow, die Kursziele werden zum Teil nach oben geschraubt.
Kursziele angehoben
Die US-Investmentbank Bank of America hat das Kursziel für Bayer von 54 auf 62 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Neutral" belassen. Analyst Sachin Jain hob in einer am Dienstag vorliegenden Studie seine Schätzungen und damit auch das Kursziel für den Chemie- und Pharmakonzern wegen der derzeitigen Stärke des Agrarmarktes an. Nach der jüngsten Gewinnwarnung dürfte die dortige Dynamik im diesjährigen Ausblick noch zu berücksichtigen sein.
Indes hat die britische Investmentbank Barclays den Zielkurs von 50 auf 55 Euro angehoben und die Einstufung auf "Equal Weight" belassen. Die Berichtssaison im Pharmasektor verlaufe derzeit bestenfalls gemischt und die Ausblicke seien geprägt von der Pandemie-Unsicherheit, schrieb Analystin Emily Field in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Sie aktualisierte ihre Schätzungen unter anderem für Bayer. Bei den Leverkusenern zeichne sich eine Einigung im Glyphosat-Streit ab, was sie nun mit einem höheren Bewertungsmultiplikator berücksichtige.
Chartbild hellt sich auf
Die Aussicht auf eine baldige Lösung in der Causa Glyphosat und positive Signale aus der Pharma-Division haben der Bayer-Aktie zuletzt Auftrieb verliehen. Das Chartbild stimmt inzwischen wieder zuversichtlicher, derzeit arbeitet der Wert an der nachhaltigen Zurückeroberung der 200-Tage-Linie.
Die Causa Glyphosat ist immer noch nicht vom Tisch und birgt Risiken. Daher rät DER AKTIONÄR von einem mittel- bis langfristigen Einstieg auf der Long-Seite nach wie vor ab. Für Trader bietet die charttechnische Situation allerdings Chancen.
(Mit Material von dpa-AFX)