Das Bayer-Management rund um CEO Werner Baumann kann sich kommende Woche am Freitag auf der Hauptversammlung warm anziehen. Der Druck seitens der Aktionäre wächst – denn durch die schwelenden Glyphosat-Rechtsrisiken in den USA hat die Bayer-Aktie massiv an Wert eingebüßt. Die Börsen-Zeitung bezeichnet die anstehende Versammlung sogar als "Tag der Abrechnung".
Öffentliche Kritik von Investoren und aus der Politik
Bayer-Chef Baumann und der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning zeigten sich zuletzt in Zeitungsinterviews relativ unbeeindruckt und bekannten sich klar zur Übernahme von Monsanto. Das Handelsblatt beschrieb das Auftreten des Konzerns sogar als "überheblich", er werbe zu wenig um Sympathie.
Wie die Börsen-Zeitung nun berichtet, formiere sich Widerstand gegen die Beschlussvorlagen der Verwaltung nicht nur in den Reihen der Aktionäre. Elf Gegenanträge lägen vor. Auch namhafte Stimmrechtsberater machen Front gegen einzelne Punkte der Tagesordnung, heißt es in der Zeitung. Im Zentrum der Kritik stehe der Vorstand, dem nach Meinung der Proxy Advisors Glass Lewis, ISS und Ivox die Entlastung verweigert werden sollte. Zuvor kritisierte bereits der SPD-Politiker Karl Lauterbach und die Deka die Leverkusener.
Turbulente Hauptversammlung steht bevor
Am 26. April wird die Bayer-Führungsetage, allen voran CEO Baumann, mächtig unter Druck stehen. Dann findet im World Conference Center in Bonn die Hauptversammlung 2019 statt. Für das abgelaufene Geschäftsjahr plant der Konzern, eine Dividende von 2,80 Euro wie im Fiskaljahr zuvor an seine Anteilseigner auszuschütten. Weitere Details zur Veranstaltung finden Sie hier.
Quelle: Bayer
Weiter abwarten
DER AKTIONÄR bleibt nach wie vor skeptisch. Solang das Management nicht die Probleme, die durch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA entstanden sind, in den Griff bekommt beziehungsweise wegwischen kann, dürfte es für die Aktie schwierig werden, eine Trendwende einzuleiten. Daher sollten Anleger weiter das Geschehen von der Seitenlinie aus beobachten.