Bayer hat mit den Zahlen zum zweiten Quartal enttäuscht, sowohl beim Umsatz als auch EBITDA verfehlt der DAX-Konzern die Schätzungen klar. Zwar bestätigen die Leverkusener die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, diese sei jedoch "zunehmend ambitioniert". Hinzu kommt die massive Steigerung der Glyphosat-Klagen in den USA: Per 11. Juli wurden dem von Bayer erworbenen Unternehmen Monsanto 18.400 Klagen zugestellt.
Bayer erlöste im zweiten Quartal 11,5 Milliarden Euro, Analysten erwarteten 11,7 Milliarden Euro. Beim bereinigten EBITDA verfehlte der DAX-Konzern die Prognosen ebenfalls: Bayer erzielte 2,9 Milliarden Euro, die Schätzung belief sich jedoch auf knapp 3,3 Milliarden Euro.
Probleme bereitet dem Unternehmen die Sparte Crop Science. Einige Analysten haben bereits im Vorfeld vor negativen Umwelteinflüssen gewarnt. Auch die Glyphosat-Problematik hält Bayer in Atem. Vom 11. April bis 11. Juli sind diese um etwa 5.000 auf 18.400 Klagen gestiegen.
Die bestätigte Prognose berücksichtigt laut Bayer nicht "die Pläne zur Trennung von der Geschäftseinheit Animal Health, der vereinbarte Verkauf der Consumer-Health-Marken Coppertone und Dr. Scholl's sowie die geplante Veräußerung des 60-prozentigen Anteils am deutschen Standortdienstleister Currenta." Bayer peilt weiter ein Ergebnis von 6,80 Euro je Aktie, ein EBITDA von 12,2 Milliarden Euro sowie ein Umsatzplus von vier Prozent auf etwa 46 Milliarden Euro an.
Bayer kämpft weiter mit einem schwierigen Marktumfeld in der Sparte Crop Science und der Glyphosat-Problematik in den USA. Die Aktie dürfte im heutigen Handel zurückfallen. Die nächsten Unterstützungen liegen im Bereich von 58,10 Euro (Juli-Tief) und 56,00 Euro. Halten auch diese Marken nicht, könnten die DAX-Papiere das Mehrjahrestief bei 52,02 Euro testen. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung und rät weiter von einem langfristig angelegten Engagement auf der Long-Seite ab.