Bayer scheint aus dem Lipobay-Skandal nichts gelernt zu haben. Der Cholesterinsenker rief Muskellähmungen und andere schwere Nebenwirkungen hervor. Einige der Patienten starben gar. Im Zuge der Gerichtsverfahren kam ans Licht, dass Bayer erste Anzeichen von Nebenwirkungen ignoriert hatte, um den Erfolg des Medikaments nicht zu gefährden. Obwohl der deutsche Health-Care-Konzern damals „nur“ etwa 1,2 Milliarden Euro an betroffene Kunden zahlte, löste dieser Vertrauensverlust einen nachhaltigen Kursverfall aus.
Im Aktienreport „Der 1.000-%-Short“ vom 28. August 2018 wurde im Zusammenhang mit dem Themenbereich Glyphosat auf ein Worst-Case-Szenario der Barclays-Bank aufmerksam gemacht. So rechneten die Analysten der britischen Bank seinerzeit durch, dass die wegen Glyphosat anhängigen Klagen im Extremfall zu Zahlungen in Höhe von insgesamt 1,3 Billionen Euro führen könnten.
Hohe Zusatzbelastungen
Auch wenn dieses Worst-Case-Szenario nahezu ausgeschlossen erscheint: Selbst wenn nur ein kleiner Prozentsatz der gut 9.000 Glyphosat-Klagen zum Erfolg führt, könnte Bayer schlussendlich mit Zusatzbelastungen im zweistelligen Milliardenbereich konfrontiert werden. Die Bayer-Aktie sollte daher konsequent gemieden werden.