Das Herzmedikament Finerenon (Handelsnamen Kerendia und Fialtra) ist bereits in mehr als 90 Ländern zugelassen und gilt als einer der Hoffnungsträger in der Pharma-Division von Bayer. Mit Zulassungserweiterungen respektive Vertriebsgenehmigungen in weiteren Ländern steigen die Chancen, dass Bayer bald mit dem Mittel die Milliarden-Dollar-Umsatzmarke knackt – und Kerendia zum Blockbuster avanciert.
In Japan geht Bayer den nächsten Schritt auf diesem Weg. Die Leverkusener haben den Zulassungsantrag beim Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales (Ministry of Health, Labour and Welfare; MHLW) in Japan für Finerenon zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Herzinsuffizienz mit einer linksventrikulären Auswurfleistung von mindestens 40 Prozent gestellt. Die Basis für den Antrag auf Marktzulassung legen auch hier positive Daten aus der FINEARTS-HF-Studie.
Analysten gehen davon aus, dass Bayer im vergangenen Geschäftsjahr mit Kerendia/Fialtra bereits gut 463 Millionen Euro erlöst hat. 2026 könnte das Unternehmen diesen Wert auf 932 Millionen Euro mehr als verdoppeln. 2027 könnte dann die Milliarden-Marke geknackt werden. Analysten gehen derzeit davon aus, dass der DAX-Konzern dann mit dem Herzmittel 1,25 Milliarden Euro erlösen könnte.
Bayer ist allerdings dringend auf Wachstumstreiber wie Kerendia angewiesen. Beim bisherigen Top-Seller Xarelto spüren die Leverkusener bereits den generischen Wettbewerbsdruck. Auch bei Eylea wird sich der auslaufende Patentschutz schon bald bemerkbar machen. Schließlich steht die Biosimilar-Konkurrenz, darunter auch die deutsche Formycon, in den Startlöchern.
Die Zeichen bei Kerendia stehen klar auf Wachstum und der japanische Markt bietet nennenswertes Kommerzialisierungspotenzial. Allerdings kämpft der Konzern neben der thematisierten Patentklippe auch mit weiteren Problemen (hohe Nettofinanzverschuldung und anhaltende Rechtsstreitigkeiten in den USA). Anleger bleiben bei Bayer weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Formycon, Bayer.