Für die Bayer-Aktie spitzt sich die charttechnische Situation wieder zu. Die DAX-Papiere notieren auf dem tiefsten Stand seit Ende März, als ein neues Mehrjahrestief bei 54,48 Euro markiert wurde. Neben der schwachen Gesamtmarktsituation sorgt vor allem ein Bericht zu den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten der Nachrichtenagentur Bloomberg für Schlagzeilen.
Eine Milliarde Dollar Schadenersatz?
Derzeit läuft der dritte Glyphosat-Prozess für Bayer in den USA. Bei dem geht es um das Ehepaar Alva und Alberta Pilliod. Beide machen den Unkrautvernichter Roundup (der Glyphosat enthält) für ihre Krebserkrankung verantwortlich.
Wie Bloomberg nun berichtet, fordern die Anwälte der Kläger Schadenersatz von einer Milliarde Dollar. Die Höhe der Forderung richte sich demnach nach dem Gewinn, den die Monsanto-Agrarchemiesparte im Jahr 2017 erzielt habe. Dieser betrug damals 892 Millionen Dollar. Zusätzlich fordere der Anwalt 55 Millionen Dollar Schmerzensgeld.
Dass eine solche Summe im Raum steht, dürfte auch dem Umstand geschuldet sein, dass Bayer die ersten beiden Prozesse verloren hat und zu rund 160 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt wurde. Die steigenden Aussichten auf Erfolg haben zuletzt auch die Glyphosat-Klagen weiter steigen lassen.
Anleger bleiben an der Seitenlinie
Charttechnisch ist es nun enorm wichtig, dass Bayer im Falle eines Tests des Mehrjahrestiefs bei 54,48 Euro diese Marke verteidigen kann. Ansonsten droht ein weiterer Abverkauf. DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Solange Bayer die Risiken, die aus den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten hervorgehen, nicht eindämmen kann, sollten Anleger Long-Positionen meiden.