Die Aktie von Bayer zählt zum Wochenauftakt zu den größten Verlierern im deutschen Leitindex DAX. Mehr als drei Prozent auf 128,95 Euro geht es bei dem Papier am Montag nach unten. Die Eskalation der Griechenland-Krise wird die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie allerdings nicht aus der Bahn werfen. Griechenland spiele als Auslandsmarkt für die deutsche Chemie wirtschaftlich "eine untergeordnete Rolle", sagte ein Sprecher des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) am Montag. Auch in den Konzernzentralen sorgen die jüngsten Nachrichten nicht für hektische Betriebsamkeit. Für die meisten Unternehmen gehört das in einer tiefen Krise steckende Land nicht zu den wichtigen Exportmärkten. Von den deutschen Pharmaherstellern ist nur Boehringer Ingelheim auch mit einem eigenen Werk in Griechenland vertreten.
Bayer und Fresenius gelassen
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hält die direkten Auswirkungen ebenfalls für begrenzt. Der Anteil Griechenlands am Konzernumsatz liege "im Promillebereich", sagte ein Sprecher. Der Konzern werde weiter Medikamente liefern. Auch ein Fresenius-Sprecher blieb gelassen: "Wir haben ein vergleichsweise geringes Griechenland-Geschäft." Es seien frühzeitig Vorkehrungen bezüglich einer möglichen Zahlungsunfähigkeit getroffen worden. So sei das Engagement bereits früher reduziert worden. Notwendige Medikamente würden aber weiterhin nach Griechenland geliefert. Fresenius produziert wie auch Bayer nicht selbst in Griechenland.
Kaufempfehlung
Derweil hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für Bayer nach einer Investorenkonferenz auf "Outperform" mit einem Kursziel von 152 Euro belassen. Mit Blick auf die langfristigen Pläne von Bayer sei er nun noch etwas zuversichtlicher gestimmt, so Analyst Aaron Gal. Der Pharma- und Chemiekonzern bleibe weiterhin ein sehr starkes Unternehmen mit einem beständigen Arzneimittelgeschäft.
Auch DER AKTIONÄR teilt die positive Einschätzung und rät, den aktuellen Rücksetzer zum Einstieg zu nutzen. Die Position sollte mit einem Stopp bei 113,00 Euro nach unten abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)