Am heutigen Dienstag geht es newstechnisch ordentlich rund bei der Bayer-Aktie. Zunächst hat KWS Saat anlässlich der Veröffentlichung der finalen Auflagen an Bayer durch die EU-Kommission vom 25. Mai Baywe ein unverbindliches Angebot für das maßgeblich unter Nunhems firmierende weltweite Gemüsesaatgutgeschäft übermittelt. Der Konzern hat damit seine ebenfalls unverbindliche Offerte aus dem Januar erneuert. Details nannte KWS nicht, sprach aber von "attraktiven Konditionen". Bislang sah alles jedoch danach aus, dass der BASF -Konzern hier zum Zuge kommt. Jedoch sehen die rechtlichen Auflagen vor, dass der Käufer eigene relevante Expertise im jeweiligen Geschäftsfeld haben müsse und strategische Bedeutung im jeweiligen Segment, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Dienstagausgabe unter Berufung auf Informationen aus der KWS-Zentrale. Die EU-Kommission habe KWS Saat bestätigt, über beides zu verfügen.
Ohnehin könnte es im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme heute spannend werden. Insidern zufolge könnte das US-Justizministerium noch heute grünes Licht für die Übernahme des US-Saatgutriesen geben. Von zahlreichen anderen Kartellbehörden hat Bayer bereits das Okay erhalten. Neben den USA fehlen noch Mexiko und Kanada.
Und auch die Pharmasparte von Bayer macht am heutigen Dienstag auf sich aufmerksam. Bayer bekommt in den USA ein um vier Monate verkürztes Zulassungsverfahren für Larotrectinib, den Hoffnungsträger unter den neuartigen Krebsmedikamenten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA gewährte dem Mittel den Status der vorrangigen Prüfung ("Priority Review"). Die vorrangige Prüfung für ein Medikament wird von der FDA unterstützt, wenn absehbar ist, dass eine sicherere und wirksamere Behandlung schwerer Erkrankungen ermöglicht wird. Damit läuft der Prüfprozess nur sechs statt zehn Monate. Bis spätestens 26. November wird die FDA über die Zulassung entscheiden. Der Wirkstoff ist ein Entwicklungskandidat des US-Unternehmens Loxo Oncology, mit dem Bayer seit vergangenem Jahr kooperiert.
Die Bayer-Aktie ist charttechnisch allerdings weiter angeschlagen. Zuletzt ist das Papier an der 200-Tage-Linie abgeprallt und sogar wieder unter die 100-Euro-Marke zurückgefallen. DER AKTIONÄR favorisiert im DAX weiter andere Unternehmen.