Der Milliardenpoker von Bayer und Monsanto geht weiter: Der US-Saatguthersteller hält auch das erhöhte milliardenschwere Übernahmeangebot des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns für zu niedrig. Die Offerte reiche finanziell nicht aus, um einen Deal sicherzustellen, teilte Monsanto am Dienstag in St. Louis mit. Monsanto bleibe aber offen für Gespräche mit dem Leverkusener Konzern sowie anderen Parteien, hieß es. Bayer erklärte auf Anfrage lediglich: "Wir prüfen die Antwort." Bayer-Aktien büßten wie der DAX rund ein Prozent an Wert ein. Monsanto-Aktien standen vorbörslich in den USA ebenfalls etwas unter Druck.
Bayer hatte seine Offerte in der vergangenen Woche von 122 auf 125 Dollar je Aktie leicht angehoben. Insgesamt bedeute das einen Aufschlag von rund 1,3 Milliarden US-Dollar. Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Deutschen die Amerikaner auf diese Weise dazu bewegen wollten, Einblick in die Bücher zu gewähren. Das würde es Bayer erleichtern, sich ein genaues Bild vom Wert des US-Konzerns zu machen.
Widerstand bei 95 Euro
Bayers Ursprungsangebot lag bei insgesamt 62 Milliarden Dollar inklusive der Schulden von Monsanto. Bayer bot Monsanto darüber hinaus zuletzt eine sogenannte Aufhebungszahlung von 1,5 Milliarden Dollar an, falls die Kartellfreigaben nicht erteilt werden sollten. Die Aufstockung war laut Bayer möglich geworden, nachdem der Konzern in vertraulichen Gesprächen mit Monsanto zusätzliche Informationen erhalten habe, hieß es damals. Bayer sprach von einer "hoch attraktiven" Offerte für die Monsanto-Aktionäre. Sie biete die beste Gelegenheit zur sofortigen und sicheren Wertsteigerung für deren Aktien, sagte Bayer-Chef Werner Baumann am vergangenen Donnerstag. Bayer habe die feste Absicht, diese Transaktion abzuschließen.
Die Bayer-Aktie hat zuletzt die Hürde bei 91 Euro nach oben genommen, ist aber vorerst am Widerstand bei 95 Euro gescheitert. Ein Sprung darüber würde weiteres technisches Potenzial bis in den Bereich der 200-Tage-Linie eröffnen.
(Mit Material von dpa-AFX)