Das neue Schadenersatzurteil in den USA hat die Anleger erneut aus der Bayer-Aktie getrieben. Im gestrigen Handel tauchten die Papiere zeitweise zweistellig bis auf 67,07 Euro, dem tiefsten Stand seit 2012. Geschlossen hat die DAX-Aktie mit einem Minus von 9,5 Prozent bei 69,27 Euro. DER AKTIONÄR sieht indes weiteres Abwärtspotenzial und hat die nächsten Unterstützungszonen ausfindig gemacht.
Im charttechnischen Niemandsland
Kaum zu glauben, doch die Bayer-Aktie notiert mittlerweile über 50 Prozent unter dem Rekordhoch bei 146,45 Euro von 2015. Die nächsten charttechnischen Unterstützungen liegen rund sechs Jahre in der Vergangenheit. Neben dem November-Tief bei 63,62 Euro aus dem Jahr 2012 könnte schnell die psychologisch wichtige 60-Euro-Marke in den Fokus rücken. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine wichtige Chartmarke aus 2012.
Finger weg
Der gestrige Ausverkauf zeigt, dass die Börse die Monsanto-Übernahme mit zunehmender Skepsis betrachtet. Die Leverkusener haben rund 59 Milliarden Euro (66 Milliarden Dollar) für den umstrittenen Saatgut-Konzern auf den Tisch gelegt. Bayer selbst wird nach dem Kursdesaster der letzten Wochen nur noch mit rund 65 Milliarden Euro bewertet. Unfassbar, welches Kapital hier vernichtet wurde.
Doch Monsanto ist nicht das einzige Problem, das Bayer zu schultern hat. In der wichtigen Pharma-Sparte kämpft das DAX-Unternehmen mit Lieferengpässen bei wichtigen rezeptfreien Medikamenten wie Aspirin Complex. DER AKTIONÄR rät weiter, die Aktie zu meiden.