Deutlich nach oben geht es heute bei der Aktie des Sorgenkindes Bayer. Mehr als drei Prozent gewinnt das Papier am heutigen Mittwoch auf 57,30 Euro. Grund ist der Verkauf von Currenta, einer gemeinsamen Beteiligung mit Lanxess. Bayer hatte 60 Prozent an dem Unternehmen, die ehemalige Tochter Lanxess 40 Prozent.
Bayer und Lanxess verkaufen den Chemieparkbetreiber Currenta ins Ausland. Dies teilten die beiden Konzerne am Dienstagabend mit. Das Unternehmen geht für 3,5 Milliarden Euro inklusive Schulden an Macquarie Infrastructure and Real Assets, eine Fondstochter der australischen Investmentbank Macquarie. Bayer hatte zuvor bereits angekündigt, einem Verkauf seines Anteils nahe gekommen zu sein.
„Der Verkaufspreis ist höher als erwartet", schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer ersten Einschätzung. Am Markt hätten zuvor Bewertungen von 2 bis 2,5 Milliarden Euro die Runde gemacht. Dies sorgte letztendlich auch für das deutliche Kursplus bei der Bayer-Aktie.
Die US-Bank JPMorgan hat Bayer mit Blick auf die Verkaufsvereinbarung für Currenta auf „Neutral" belassen. Die Bewertung von Currenta sei höher als von ihm erwartet und die Transaktion daher leicht positiv für den Pharma- und Agrarchemiekonzern, auch wenn sie die Gewinne verwässere, so Analyst Richard Vosser in einer am Mittwoch vorgelegten Studie.
Mit dem heutigen Kursplus kann sich Bayer wieder etwas von Mehrjahrestief, das Anfang Juni bei 52,02 Euro markiert wurde, entfernen. Das verschafft der Aktie Luft. Von einem deutlichen positiven Signal ist das Papier aber weiterhin deutlich entfernt. Hier wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie sowie den ebenfalls in diesem Bereich verlaufenden horizontalen Widerstand (bei 62,92 Euro) ein wichtiges Signal. Noch immer sorgen aber Tausende Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat für massive Unsicherheit.
(Mit Material von dpa-AFX)