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BASF zieht die Reißleine und trennt sich von umstrittenen Joint Ventures

BASF zieht die Reißleine und trennt sich von umstrittenen Joint Ventures
Foto: photothek/IMAGO
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Thorsten Küfner 09.02.2024 Thorsten Küfner

Der Chemieriese BASF zieht die Konsequenzen aus den Berichten, wonach Mitarbeiter von Partner-Gesellschaften stark in das Unterdrückungssystem gegen die muslimische Minderheit der Uiguren verwickelt sein sollen. So verkauft der DAX-Konzern seine Anteile an den beiden Joint Ventures BASF Markor Chemical Manufacturing sowie Markor Meiou Chemical in China.  

Das Unternehmen erklärte auf der Firmen-Homepage: "Die Situation in der Region Xinjiang war stets Teil der BASF-Gesamtbeurteilung ihrer Joint Ventures in Korla. Regelmäßige Sorgfaltsmaßnahmen, einschließlich interner und externer Audits, haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in den beiden Joint Ventures ergeben. Dennoch enthalten kürzlich veröffentlichte Berichte über den Joint-Venture-Partner schwerwiegende Vorwürfe, die auf Aktivitäten hinweisen, die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind." Zu den finanziellen Details wurden keine Angaben gemacht.

Der DAX-Konzern betont aber auch: "Festzuhalten ist, dass BASF auch im Zusammenhang mit den veröffentlichten Berichten keine Hinweise darauf hat, dass Mitarbeitende der beiden Joint Ventures in Korla an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren. Die jüngsten Berichte beziehen sich auf den Joint-Venture-Partner von BASF, an dem BASF keine Anteile hält."

Ansonsten bleibt die Präsenz des Unternehmens in China unverändert. Die Ludwigshafener halten indes aber unverändert an ihren Geschäftsaktivitäten und den geplanten Investitionen in China "in vollem Umfang fest". Aus gutem Grund: Knapp die Hälfte der globalen Chemieproduktion entfällt auf die Region Greater China. Und da das weltweite Wachstum der Chemieproduktion bis zum Jahre 2030 wohl weiterhin hauptsächlich von dieser Region getrieben werden dürfte, bleibt es für den Weltmarktführer wichtig, dort präsent zu sein. Schließlich dürften Schätzungen zufolge etwa 80 Prozent des Wachstums des globalen Chemiemarktes auf Greater China entfallen.

BASF (WKN: BASF11)

Dass BASF Konsequenzen zieht, ist richtig. Ebenso ist aber auch verständlich, dass der Konzern im für das Unternehmen enorm wichtigen Markt weiterhin aktiv bleibt. Auf den Aktienkurs dürfte die Aktion eher geringe Auswirkungen haben. Die Dividendenperle bleibt eine solide Halteposition (Stopp: 36,00 Euro). 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

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