Die Anzahl der positiven Nachrichten für die Konjunktur häufen sich - sehr zur Freude der beiden konjunkturabhängigen Chemieproduzenten BASF und Lanxess. So hellt sich die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone weiter auf. Im April stieg der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex um 1,1 Punkte auf 51,4 Zähler, wie S&P mitteilte.
Es ist der höchste Stand seit knapp einem Jahr. Analysten hatten im Schnitt mit nur 50,7 Punkten gerechnet. Die wichtige Kennzahl liegt damit weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Euro legte nach Bekanntwerden der Zahl deutlich zu und stieg bis auf fast 1,07 US-Dollar. Zuletzt notierte der Kurs wieder etwas schwächer.
Die Wirtschaft der Eurozone habe sich berappelt und sei so stark gewachsen wie zuletzt vor knapp einem Jahr, kommentierte S&P die Umfrageresultate. "Allerdings fiel das Wachstum nur moderat aus, und die Divergenz der beiden Sektoren blieb bestehen." Damit wird auf die nach wie vor auseinanderklaffende Entwicklung in der Industrie und dem Dienstleistungssektor angespielt: Während sich die Dienstleisterstimmung weiter aufhellte und mit 52,9 Punkten klar im Wachstumsbereich liegt, trübte sich die Industriestimmung ein und notiert mit 45,6 Punkten weiter klar unterhalb der Expansionslinie.
In den beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und Frankreich, fiel die Entwicklung ähnlich aus. In Deutschland besserte sich die Industriestimmung etwas, allerdings liegt sie deutlich unter dem Niveau in Frankreich und der gesamten Eurozone. Dies liegt vor allem daran, dass die deutsche Industrie aufgrund ihrer Struktur besonders unter den immer noch erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen leidet.
"Angesichts des beschleunigten Aufschwungs und Stellenaufbaus verstärkte sich jedoch auch der Preisdruck wieder, oftmals infolge der gestiegenen Löhne und Gehälter", ergänzte S&P. Ausschlaggebend für die schneller steigenden Einkaufs- und Verkaufspreise sei der deutlich gestiegene Preisdruck im Dienstleistungssektor gewesen. Hier schlagen Lohnerhöhungen besonders deutlich auf die Preise durch. "Die Eurozone hat einen guten Start ins zweite Quartal hingelegt", sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Auch andere Volkswirte äußerten sich positiv: "Die deutsche Wirtschaft zeigt Frühlingsgefühle", kommentierte Robin Winkler, Chefvolkswirt für Deutschland von der Deutschen Bank.
Es bleibt dabei: Die Aussichten für die Chemiebranche hellen sich immer weiter auf. Dementsprechend sind die immer noch im historischen Vergleich sehr günstig bewerteten Chemietitel BASF und Lanxess für Mutige weiterhin attraktiv. Hier kann unverändert mit einem Stopp bei 39,00 Euro (BASF) beziehungsweise 19,50 Euro (Lanxess) auf eine Fortsetzung der aktuellen Erholung gesetzt werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX