Unterstützt von Hoffnungen auf zusätzliche geldpolitische Impulse für die weltweit wichtigen Volkswirtschaften sowie einer allgemein freundlichen Stimmung an den Märkten ging es mit den Aktienkursen der Chemieriesen Evonik und BASF zuletzt immer weiter bergauf. Doch heute gibt es Gegenwind für die beiden Dividendentitel: Denn das Geschäftsklima in der Chemieindustrie hat sich nun erneut eingetrübt.
So bewerteten die vom Ifo-Institut befragten Firmen aus dem Chemiesektor ihre Geschäftslage im September mit minus 9,3 Punkten und die Geschäftserwartungen sogar mit minus 17,8 Punkten. "Dabei belasten sowohl konjunkturelle als auch strukturelle Faktoren die Unternehmen in der Chemie", betonte die Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.
Wie das Institut ermittelte, ist die Stimmung in der deutschen Industrie nun auf dem niedrigsten Wert seit Juni 2020, also kurz nach den ersten corona-bedingten Lockdowns. Dadurch sank auch die inländische Nachfrage nach Produkten von Chemiefirmen wie BASF, Evonik & Co. Zudem verschärfte sich zuletzt der Auftragsmangel. Die Unternehmen haben ihre Produktion zurückgefahren und ihre Produktionspläne nach unten revidiert. Wolf erklärte zudem: "Die Unternehmen kämpfen darüber hinaus mit der Energiewende, aufwendiger Bürokratie und steigenden Arbeitskosten." Darüber hinaus sind die Exporterwartungen angesichts einer mauen weltwirtschaftlichen Entwicklung eher verhalten. Im Zuge dessen müssen zahlreiche Unternehmen der Branche ihre Preise senken, dementsprechend bewerten sie die Ertragslage zunehmend kritischer.
Vor diesem heutigen leichten Dämpfer gab es eine ganze Reihe mutmachender Nachrichten für Chemiefirmen wie BASF und Evonik. Dementsprechend präsentierten sich die Chartbilder in den vergangenen Wochen wieder in einer guten Verfassung. Angesichts der mittel- bis langfristig betrachtet relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertungen können Anleger zugreifen. Dabei sollten die Stoppkurse bei 16,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 39,00 Euro (BASF) beachtet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.