Die BASF-Tochter Wintershall hat am heutigen Mittwoch die Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Der Wintershall-Vorstandsvorsitzende Mario Mehren bezeichnete dieses als eines der herausforderndsten für die gesamte Branche seit langem. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitdax) brach von 683 Millionen auf 254 Millionen Euro ein.
Gleichzeitig gab sich Mehren aber zuversichtlich. Die für 2020 geplanten Projekte seien auf Kurs. Auf dem Gas-Projekt Dvalin in Norwegen wurden die Bohrungen erfolgreich abgeschlossen und das Projekt nimmt planmäßig um den Jahreswechsel die Produktion auf. „Achimov 4A und 5A in Russland und Raven in Ägypten folgen Anfang nächsten Jahres. So werden wir auch in Zukunft sicher durch die unsicheren Zeiten der Pandemie kommen“, erklärt Mehren.
Der eigentlich für dieses Jahr geplanten Börsengang des Öl- und Gaskonzerns, der wegen der Coronakrise abgeblasen wurde, soll nun wohl aufgrund des Börsenumfelds erst 2021 erfolgen, heißt es.
Wintershall Dea war im vergangenen Jahr aus dem Zusammenschluss der BASF-Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea hervorgegangen. Dadurch entstand Europas größter Gas- und Ölproduzent. BASF hält an dem Gemeinschaftsunternehmen 67 Prozent, die Investorengruppe LetterOne 33 Prozent.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für BASF auf "Neutral" mit einem Kursziel von 51 Euro belassen. Das zweite Quartal der Tochter Wintershall Dea habe eine fortgesetzte Verschlechterung des Cashflow gezeigt, schrieb Analyst Andrew Stott in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Dank sinkender Produktionskosten benötige Wintershall aber wohl keine Liquiditätsspritze der Mutter.
Unsicherheiten wegen Corona, Gewinneinbrüche auf breiter Front – die Probleme bei BASF sind vielfältig. Mittlerweile dürften diese aber im Kurs ausreichend eingepreist sein. Anleger können beim DAX-Titel nach wie vor an Bord bleiben, der Stoppkurs sollte bei 42,00 Euro belassen werden. Ein positives charttechnisches Signal würde der Sprung über die 200-Tage-Linie bringen.
Mit Material von dpa-AFX
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: BASF.