Noch über einige Monate wird der Chemieriese BASF über eine große Beteiligung an Wintershall Dea verfügen. Der Öl- und Gaskonzern, der bis Ende des Jahres an den Energieproduzenten Harbour Energy geht, hat im vergangenen Jahr die niedrigeren Gas- und Ölpreise zu spüren bekommen. So sank der operative Gewinn (Ebitdax) um 29 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.
Beim Ebitdax werden die Effekte von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten herausgerechnet. Die Fördermenge stieg indes leicht an. In den Zahlen ist das Russland-Geschäft nicht enthalten, weil sich Wintershall Dea aus diesem Land zurückziehen will.
Unter dem Strich wies das Unternehmen 2023 einen auf die Anteilseigner anfallenden Verlust von 51 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor hatte Wintershall Dea wegen milliardenschwerer Abschreibungen im Zusammenhang mit seinem Russland-Geschäft einen Verlust von 4,85 Milliarden gemacht.
BASF hatte im vergangenen Dezember den zuvor lange Zeit in Aussicht gestellten Verkauf von Wintershall Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy angekündigt, der im vierten Quartal 2024 vollzogen werden soll. Ausgeklammert aus der Transaktion ist das Russland-Geschäft von Wintershall Dea sowie der Anteil an der Firma Wiga. Letztere ist im Gastransport-Geschäft aktiv - die operativ unabhängigen Wiga-Töchter betreiben Hochdruck-Pipeline-Systeme, einschließlich des Transportnetzwerks von Gascade sowie Opal und NEL.
Wintershall Dea entstand im Jahre 2019 durch den Zusammenschluss von Wintershall Holding und Dea. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg beschäftigt weltweit knapp 2.500 Mitarbeiter. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea, der Rest gehört der Beteiligungsgesellschaft LetterOne.
Die Zahlen der Noch-Tochter Wintershall Dea haben kaum noch einen Effekt auf den BASF-Aktienkurs, der sich zuletzt relativ gut entwickeln konnte. Die Bewertung der Dividendenperle ist weiterhin attraktiv. Mutige können daher nach wie vor auf eine nachhaltige Erholung setzen. Der Stoppkurs kann bei 36,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX