Die Aktie von BASF hat seit Mitte Februar deutliche Kurseinbußen hinnehmen müssen. Belastet hat dabei unter anderem die Mitteilung der Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea, dass sie wie der Energiekonzern Uniper sowie der österreichische Ölkonzern OMV ihre Finanzierung an Nord Steam 2 von rund einer Milliarde Euro ebenfalls abschreiben werde.
Verpufft ist im negativen Umfeld auch die Nachricht, dass BASF sein Geschäft mit Batteriematerialien in Nordamerika erweitern will. Bis zum Jahr 2025 soll ein Standort mit zunächst einer Anlage für Kathodenmaterialien im kanadischen Quebec entstehen. Dazu sei eine Vereinbarung unterzeichnet worden, um sich ein Grundstück in der Stadt Bécancour zu sichern. Dort könnten dann weitere Anlagen etwa für das Recycling von Batterien entstehen. Die BASF hat bereits Produktionsstandorte für Kathodenmaterialien in Nordamerika.
Batterien spielen eine wichtige Rolle für die E-Mobilität. "Da in Nordamerika regelmäßig neue Investitionen in Elektrofahrzeuge und die entsprechende Infrastruktur angekündigt werden, ist es uns ein Anliegen, unser eigenes Investment in der Region zu verfolgen", sagte der Leiter des BASF-Unternehmensbereich Catalysts, Peter Schuhmacher.
Der weltgrößte Chemiekonzern setzt insgesamt verstärkt auf den Bereich Elektromobilität. Im Mai 2021 hatte der BASF-Konzern ein Joint Venture mit dem chinesischen Unternehmen Shanshan bekanntgegeben, um seine internationale Position im Geschäft mit Batteriematerialien zu stärken. Ziel ist es, in China sogenannte Kathodenmaterialien und deren Vorprodukte herzustellen.
Insgesamt ist festzuhalten, dass BASF abgesehen von Wintershall von den unmittelbaren Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und der Saktionen gegen Russland kaum betroffen ist. Die Aktie konnte sich zuletzt stabilisieren. Die Bewertung ist mittlerweile enorm günstig geworden. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt gerade einmal bei 1,2. Das 2022er-KGV liegt bei 9. Zudem können sich Anleger über satte Dividendeneinnahmen freuen. Die derzeitige Rendite liegt bei 6,9 Prozent.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.