Das klingt interessant: Der Chemiekonzern BASF und Vulcan Energie prüfen die mögliche Nutzung von Erdwärme für die Produktion in Ludwigshafen und die Versorgung umliegender Kommunen. Im Beisein der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) unterzeichneten beide Seiten eine entsprechende Absichtserklärung.
Vorgesehen sind zunächst Messungen zur Untersuchung der geothermischen Gegebenheiten in einer Teilregion des Oberrheingrabens. Der Beginn der ersten Erkundungen ist derzeit für Anfang 2025 geplant.
Während BASF das heiße Thermalwasser zur Dampferzeugung nutzen würde, könnte Vulcan es im Anschluss zur Gewinnung von Lithium verwenden. Das Alkalimetall ist ein Bestandteil für Batterien, zum Beispiel in E-Autos. Der Lithium-Ionen-Akku wird auch für Smartphones und Computer gebraucht. Auch die umliegenden Städte Frankenthal und Ludwigshafen sollen Vulcan Energie zufolge im Erfolgsfall von der nachhaltigen Wärme profitieren und beteiligen sich in einem ersten Schritt an der erforderlichen Erkundung.
"Sollte das Vorhaben gelingen, hätten wir ein hervorragendes Beispiel, wie wir in der Metropolregion Rhein-Neckar die Energiewende im Schulterschluss von Politik, Energieversorgern und Industrie gestalten und für alle Seiten Vorteile heben können", sagte Uwe Liebelt, Präsident für die europäischen BASF-Verbundstandorte, laut einer Mitteilung.
Thorsten Weimann, Geschäftsführer von Vulcan Energie, nannte als Ziel, kombinierte Projekte wie in Ludwigshafen im gesamten Oberrheingraben umzusetzen. "Eine damit verbundene zuverlässige Wärmeversorgung für die Menschen in der Region würde ebenfalls einen wichtigen Standortvorteil schaffen."
Landeswirtschaftsministerin Schmitt hob vor allem die Zusammenarbeit von Unternehmen und Kommunen hervor. "Durch die Nutzung heimischer Energieressourcen können wir unabhängiger von Energieimporten und den sehr volatilen Energiepreisen auf dem Weltmarkt werden", meinte sie.
Es dürfte spannend werden, inwieweit sich das Vorhaben der beiden Firmen letztlich verwirklichen lässt. Allzu großen Einfluss auf die Kursentwicklung von BASF dürfte das Projekt aber ohnehin nicht haben. Die im historischen Vergleich relativ günstig bewertete Aktie des strategisch solide aufgestellten Konzerns ist für langfristig orientierte Anleger attraktiv. Die Position sollte unverändert mit einem Stoppkurs bei 36,00 Euro nach unten abgesichert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX