Der DAX kann heute im vorbörslichen Handel etwas zulegen und auch die Anteilscheine von BASF notieren über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Denn nach einer Phase politischer Unsicherheit scheint durch den gestrigen Wahlausgang relativ klar, welches Regierungsbündnis Deutschland wohl regieren wird.
Denn die Union und die SPD kommen im neuen Bundestag zusammen auf 328 Sitze. Für eine Mehrheit würden 316 Sitze reichen. Demnach dürfte es erneut eine Große Koalition geben. Nach der recht komplizierten Dreierkoalition aus SPD, Grünen und FDP gehen nun die Marktteilnehmer davon aus, dass das Regierungsgeschäft voraussichtlich etwas einfacher wird. Allerdings ist der finanzpolitische Spielraum des designierten Kanzlers Friedrich Merz ebenso wie der seines Vorgängers Olaf Scholz eingeschränkt. Für Änderungen an der Schuldenbremse würde er etwa eine Zweidrittelmehrheit benötigen und müsste für derartige Reformen die Grünen und die Linke oder die AfD ins Boot holen. Jedoch gab es in nahezu allen Großen Koalitionen in der Vergangenheit ohnehin kaum tiefgreifende Strukturreformen.
Die relativ klaren Verhältnisse geben auch der Aktie von BASF Schwung. Vermutlich wird darauf gesetzt, dass die neue Regierung relativ rasch einige Maßnahmen umsetzen kann, die in Deutschland tätigen Industriekonzernen in die Karten spielen. Doch letztlich dürfte für den weiteren Kursverlauf bei BASF die Entwicklung der Weltwirtschaft entscheidend sein. Und hierfür sind in erster Linie die USA und China bedeutend.
Unabhängig von der Politik hat sich indes die DZ Bank erneut zuversichtlich für die BASF-Anteile gezeigt. So erhöhte Analyst Peter Spengler das Kursziel von 58,00 auf 60,00 Euro. Sein Anlagevotum lautet unverändert "Kaufen". Seiner Meinung nach dürfte der DAX-Titel auch dank der langfristigen Strategie (unter anderem der Börsengang des Agrargeschäfts bis 2027 und die Abspaltung von Surface Solutions) in Zukunft höher bewertet werden.
Das Wahlergebnis könnte BASF etwas in die Karten spielen. Große Sprünge wird es politisch bedingt aber auch unter einer Groko eher nicht geben. Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft bleibt entscheidend. DER AKTIONÄR ist für die im historischen Vergleich immer noch relativ günstig bewertete Aktie nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Der Stoppkurs sollte bei 39,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.