Das Marktumfeld für die konjunkturabhängigen Chemieproduzenten BASF, Lanxess und Evonik bleibt schwierig. Vor allem, da die für den Rest der Welt enorm bedeutende chinesische Volkswirtschaft noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist. Doch allmählich mehren sich die Anzeichen, dass es in den kommenden Monaten wieder besser wird.
So sehen Chinas Wirtschaftsplaner die Ökonomie der Volksrepublik weiter auf Erholungskurs. "Chinas wirtschaftliche Entwicklung verfügt immer noch über eine gut unterstützende Basis und viele vorteilhafte Bedingungen", sagte der Vize-Chef der Entwicklungs- und Reformkommission, Cong Liang, am Mittwoch in Peking. Chinas Wirtschaft werde sich erholen und eine langanhaltende Aufwärtsbewegung durchlaufen. Die Nachfrage im Inland habe sich erholt, Produktion und Angebot seien gestiegen und die "strukturellen Anpassungen" schritten voran, erklärte Cong Liang.
Bedeutende neue Wirtschaftsdaten stellten die Experten nicht vor. Sie bezogen sich etwa auf jüngste Zahlen für August. Wie die Statistiker errechneten, ließ die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit rund 1,4 Milliarden Menschen etwa eine Deflation hinter sich, und die Industrieproduktion stieg im Jahresvergleich.
Die Kommission gab ihre Einschätzungen einen Tag nach dem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Dieser bescheinigte der Weltwirtschaft verhaltene Wachstumsaussichten und führte die unsichere Entwicklung in China als Risiko an. Die Industriestaatenorganisation erwartete in ihrer Konjunkturprognose ein Weltwirtschaftswachstum von 3,0 Prozent in diesem Jahr. Grund ist demnach auch die schwache Erholung in China. Das Land kämpft zudem mit einer Krise in seiner Immobilienwirtschaft. Der Bau-Sektor ist ein wichtiger Konjunkturtreiber Chinas.
Vorerst bleibt es dabei: Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die Chemiehersteller sind zwar gut, die aktuelle Lage wegen der stotternden chinesischen Wirtschaftslokomotive aber weiterhin schwierig. Dementsprechend schwach präsentieren sich die Charts der Branchenvertreter (mit Ausnahme von Covestro dank der Übernahmegespräche mit Adnoc). Chemie-Aktien sind daher weiterhin nur für Mutige geeignet. Wer investiert ist, sollte die Stoppkurse bei 22,00 Euro (Lanxess), 36,00 Euro (BASF) oder eben 15,00 Euro (Evonik) beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX