Der Chemieriese BASF hat nach jahrelanger Suche einen Abnehmer für die Öl- und Gastochter Wintershall Dea gefunden. Der britische Ölkonzern Harbour Energy wird die Sparte übernehmen. Im Gegenzug erhalten die bisherigen Eigentümer BASF sowie Letter One neben einer Zahlung von knapp zwei Milliarden Dollar auch eine Beteiligung an Harbour Energy.
Insgesamt wird Wintershall Dea damit mit knapp elf Milliarden Dollar bewertet. In den Augen der Analysten ist das ein durchaus ordentliches Geschäft für den DAX-Konzern. So hat etwa die UBS die Einstufung für BASF nach der angekündigten Übernahme der Tochter Wintershall Dea auf "Buy" mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Die Transaktion sei eindeutig positiv und stehe im Einklang mit der seit langem kommunizierten Strategie des Chemiekonzerns, sich aus dem Öl- und Gasgeschäft zurückzuziehen, schrieb Analyst Samuel Perry in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Die implizite Bewertung des Deals liege wohl über der Markterwartung. Zudem werde nun die Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung weiter verringert.
Hingegen bleibt das Analysehaus Jefferies skeptisch. Analyst Chris Counihan hat die Aktie nach der Vereinbarung zur Übernahme des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea auf "Underperform" mit einem Kursziel von 39 Euro belassen. Der Harbour-Aktienkurs von derzeit um 300 Pence impliziere eine Gesamtbewertung von 10,6 Milliarden Dollar für Wintershall und dies wiederum impliziere einen Wert für den knapp 73-prozentigen BASF-Anteil an Wintershall von sieben Milliarden Euro - mehr als er gedacht habe, betonte Counihan. Mit den Cash-Einnahmen werde BASF wohl die ansonsten im Jahr 2024 schuldenfinanzierte Dividende finanzieren können.
Auch DER AKTIONÄR hält die gefundene Lösung für sinnvoll. Die günstig bewertete Dividendenperle könnte ihre Erholung in den kommenden Wochen fortsetzen. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 36,00 Euro investiert.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.