Am Freitag hatte der weltgrößte Chemieproduzent BASF seine Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht – und mit diesen enttäuscht. Mittlerweile nahmen mehrere Analysten die Ergebnisse genauer unter die Lupe. Einige haben im Zuge dessen nun ihre Kursziele für die DAX-Titel zum Teil deutlich verringert.
So hat etwa die UBS das Kursziel für das Papier des Ludwigshafener Chemieriesen von 58 auf 51 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Samuel Perry kappte seine operativen Ergebnisschätzungen bis 2026 in seinem am Montagmorgen vorliegenden Kommentar zu den Quartalszahlen. Für 2024 liegt er mit der EBITDA-Prognose nun drei Prozent unter dem unteren Ende der Konzernzielspanne sowie sechs Prozent unter dem Konsens. Die Nachfrageerholung verzögere sich, aber das sei mehr als eingepreist. Alle Augen richteten sich auf die neue Strategie für den Standort Ludwigshafen, die vermutlich am Kapitalmarkttag im September präsentiert werde.
Indes hat die Privatbank Berenberg das Kursziel für die Dividendentitel von 54 auf 52 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Sebastian Bray sprach mit Blick auf die jüngsten Quartalszahlen des Chemiekonzerns von einer Geduldsprobe. Diese hätten die bestehenden Risiken für die Aktie in den Fokus gerückt, auch wenn die verbesserten Auslastungskapazitäten und die niedrigeren Gaskosten in den kommenden Quartalen stützen sollten, schrieb er in seinem am Montag vorliegenden Kommentar. Mit dem langjährigen Kurstief sei die Aktie gut positioniert für eine Geschäftserholung, die aber ein paar Monate länger dauern dürfte als zuvor von ihm erwartet.
Auch die Deutsche Bank sieht für die BASF-Anteile nun wieder etwas weniger Potenzial. Der faire Wert wurde von 56 auf 54 Euro verringert. Das Anlagevotum lautet unverändert "Hold".
Es bleibt dabei: Durch den Kursrückgang in der vergangenen Handelswoche nach den eher mauen Zahlen für das abgelaufene Quartal hat sich das Chartbild wieder deutlich verschlechtert. Ein Einstieg drängt sich trotz der günstigen Bewertung der Dividendenperle aktuell nicht auf. Wer die DAX-Titel bereits im Depot hat, sollte den Stoppkurs bei 39,00 Euro beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX