Angesichts der Tatsache, dass es auf absehbare Zeit keine günstigen Gaslieferungen mehr aus Russland geben wird, baut der Chemieriese BASF sein Stammwerk in Ludwigshafen um. Dabei plant der DAX-Konzern, an diesem Standort teilweise sogar ganze Anlagen zu verkaufen. Dafür hat man bereits einen Partner zur Hand.
So will man in Zusammenarbeit mit International Process Plants (IPP), einem führenden Unternehmen im Bereich der Vermarktung von Prozessanlagen, das global tätig ist, Abnehmer für energieintensive Anlagen finden. Betroffen sind in erster Linie Produktionsstätten für Ammoniak, Methanol und Melamin, die aufgrund von strukturellen Anpassungen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt nicht mehr betrieben werden.
Ganz auf die Produktion von Ammoniak und Methanol wird der weltgrößte Chemieproduzent an seine Stammwerk aber nicht verzichten, sie werde an anderen Stellen im Ludwigshafener Werk fortgesetzt. Rüdiger von Watzdorf, Senior Vice President Technology bei BASF, betonte: „Der Verkauf dieser Anlagen bietet eine nachhaltigere und wirtschaftlichere Lösung für den Einsatz dieser Produktionsmittel und bringt der globalen Prozessindustrie erhebliche Vorteile."
Indes erklärte Ronald Gale, Präsident von International Process Plants: „Wir freuen uns, diese Weltklasse-Anlagen in unser Portfolio aufzunehmen. Sie bieten signifikante Chancen für Firmen, die bestehende Produktionskapazitäten mit hocheffizienten Anlagen ausbauen möchten.“ Es sei geplant, dass die zum Verkauf stehenden Anlagen entweder mithilfe von umweltfreundlichen Ammoniak- oder Methanolprojekten kosteneffektiver genutzt werden können. Aber auch die Verlagerung an andere Orte wäre denkbar.
Die Maßnahmen sind durchaus sinnvoll. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese in den kommenden Jahren in der Ergebnisentwicklung des DAX-Konzerns widerspiegeln. DER AKTIONÄR bleibt für die BASF-Anteile weiterhin zuversichtlich gestimmt. Der breit aufgestellte Weltmarktführer verfügt über eine solide Bilanz und könnte in den kommenden Jahren von den allmählich greifenden Kostensenkungsmaßnahmen profitieren. Springt dann endlich auch die Weltkonjunktur zumindest etwas an, sind kräftig steigende Gewinne zu erwarten. Die günstig bewertete Dividendenperle ist daher eine gute Chance für Anleger, die nach dem Dividendenabschlag von vergangenen Freitag nun günstig zugreifen können. Der Stoppkurs kann nach wie vor bei 39,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.