Der Chemiekonzern BASF legt an diesem Freitag (28. Februar) seine Zahlen für das vierte Quartal und Gesamtjahr 2019 vor. Für das Gesamtjahr rechnet der BASF-Vorstand beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit einem Rückgang von bis zu 30 Prozent. Auch der Umsatz soll leicht schrumpfen. 2018 hatte das Unternehmen ein operatives Ergebnis von knapp 6,3 Milliarden Euro und Erlöse in Höhe von rund 60 Milliarden Euro ausgewiesen.
Der seit fast zwei Jahren amtierende Unternehmenslenker Martin Brudermüller krempelt BASF um. Ende 2018 setzte er ein Sparprogramm auf, um den Konzern durch schlankere Strukturen und einfachere Abläufe profitabler zu machen.
Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research zufolge sollten sich im vierten Quartal die Auswirkungen einer anhaltenden Nachfrageschwäche bei wichtigen Kundengruppen, vor allem der Automobilindustrie, widerspiegeln. Das Geschäft mit Basischemikalien (Chemicals) dürfte unter der schleppenden Nachfrage, den niedrigen Margen und den niedrigeren Rohstoffpreisen gelitten haben.
Laut Analyst David Varga vom Bankhaus Metzler wird zudem der starke Preisrückgang bei Öl und Gas vorläufig Spuren beim Gewinn von Wintershall Dea hinterlassen. Gleichzeitig dürfte das Geschäft mit Oberflächenlösungen (Surface Technologies) von höheren Platin- und insbesondere von den stark gestiegenen Palladium- und Rhodiumpreisen im vierten Quartal 2019 und ersten Quartal 2020 profitiert haben.
Die von BASF befragten Analysten erwarten für das vierte Quartal im Schnitt einen operativen Quartalsgewinn (bereinigtes EBIT) von rund 655 Millionen Euro. Das wären knapp vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Beim Umsatz rechnen die Experten mit 15,1 Milliarden Euro, ein Rückgang von gut drei Prozent. Unter dem Strich dürfte sich der Gewinn mit 287 Millionen Euro und damit fast 18 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die bis Mittwoch von Bloomberg befragten Analysten rechnen im Schnitt mit einer Dividende von 3,26 Euro je Aktie – im Vorjahr hatte BASF 3,20 Euro je Anteilsschein gezahlt.
Die Aktie von BASF hat in den vergangenen Wochen massiv korrigiert. Mit dem jüngsten Kursrückgang ist die Aktie von BASF nun auch nahe an den Stopp des AKTIONÄR bei 54,50 Euro herangelaufen. Dieser sollte in jedem Fall beachtet werden. Die trägere Weltwirtschaft macht BASF wie vielen anderen Chemiekonzernen zu schaffen. Die genauen Daten werden am Freitag veröffentlicht. DER AKTIONÄR wird berichten. Insbesondere auch der Ausblick dürfte dabei im Fokus stehen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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