Der aktuelle Vorstandsvorsitzende von BASF, Martin Brudermüller, wird Ende April seinen Posten an Markus Kamieth übergeben. Zu den wichtigsten Entscheidungen in seiner Amtszeit gehört der Bau eines weiteren Verbundstandorts in China. Diesbezüglich gab es in der Vergangenheit auch immer wieder Kritik. Nun hat sich Brudermüller erneut gerechtfertigt.
Er erklärte, dass sich der Chemieriese durch die Investitionen von knapp zehn Milliarden Euro im Reich der Mitte nicht zu abhängig vom chinesischen Markt sowie den politischen Spannungen mache. Seiner Ansicht nach wäre es eher ein Risiko, "nicht dort zu sein", erklärte Brudermüller gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Schließlich ist China der mit Abstand größte Chemiemarkt der Welt. So beläuft sich der Anteil an der globalen Chemieproduktion auf bald 50 Prozent, hingegen erwirtschaften die Ludwigshafener aktuell nur etwa 15 Prozent ihres Umsatzes in China.
Brudermüller betonte zudem, dass BASF dadurch gewissermaßen auch die notwendige Transformation in Deutschland bezahlen kann. Das Unternehmen geht davon aus, dass man in China einen zusätzlichen Umsatz in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro sowie einen operativen Ergebnisbeitrag von 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro erzielen kann.
Im Hinblick auf den Umbau der Werke in Deutschland erklärte er, dass der "Verbund" zwischen Spezialchemie und Basischemie bei BASF auch in Zukunft erhalten bleiben soll. Zudem werde der Stammsitz in Ludwigshafen der größte Standort des DAX-Konzerns bleiben, "aber er wird sich anpassen müssen". So sei es möglich, dass weitere Anlagen geschlossen werden, weil diese sich im Zuge "der Dekarbonisierung nicht mehr wirtschaftlich betreiben" lassen.
Die Expansion in China ist für den weltgrößten Chemieproduzenten sinnvoll. Die Aktie präsentiert sich indes aktuell wieder in einer sehr starken Verfassung. Die Bewertung ist indes trotz des jüngsten Kursanstiegs immer noch günstig. Der DAX-Titel bleibt daher ein Kauf. Der Stoppkurs kann nun auf 39,00 Euro nachgezogen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.