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30.10.2018 Markus Bußler

Barrick Gold: Was macht Konkurrent Goldcorp?

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In der vergangenen Woche haben vor allem die Zahlen des Goldproduzenten Goldcorp die Goldbranche in die Tiefe gerissen. Der Konzern meldete misserable Zahlen, der operative Cashflow war negativ. Und die Probleme bei den einzelnen Projekten noch immer nicht gelöst. Gestern gab der Konzern dann einen Aktienrückkauf bekannt. Warum nur?

Auf den ersten Blick begründen Unternehmen ihren Aktienrückkauf meist mit zwei Argumenten:

  1. Man hat reichlich Cash, das man am besten zum Rückkauf eigener Aktien einsetzt.
  2. Man ist der Überzeugung, dass die eigene Aktie zu günstig ist.

Punkt 1 trifft sicherlich auf Goldcorp nicht zu. Eigentlich trifft das auf so ziemlich kein Unternehmen in der Goldbranche – vielleicht mit Ausnahme von Kirkland Lake Gold – zu. Das Geschäft ist kapitalintensiv. Der Bau von Minen und auch der Unterhalt verschlingen Kapital. Und die Bilanzen geben wenig Spielraum her, eigene Aktien zurückzukaufen.

Punkt 2 könnte angesichts des zuletzt erreichten 16-Jahrestiefs natürlich ein Argument sein. Doch auch hier dürften sich die Aktionäre fragen, ob das wirkliche eine langfristige Strategie ist, den Kurs wieder nach oben zu hieven, indem man die Aktienanzahl verringert. Wäre es nicht langfristig sinnvoller, das Geld in Projekte zu investieren, die aufgrund der Produktions- und Kostenstruktur einen Mehrwert für die Aktionäre schaffen?

DER AKTIONÄR glaubt, dass Goldcorp beginnt, sich aufzuhübschen, um früher oder später in ein Merger mit einem anderen großen Produzenten einzutreten. Im Zug eines solchen Mergers könnten Problemprojekte abgestoßen werden, ohne dass sich die Produktion signifikant verringert. Einen solchen Zusammenschluss sehen Anleger gerade bei Barrick und Randgold. Zudem könnte das Goldcorp-Management so in die zweite Reihe treten und dabei das Gesicht wahren. Das dürfte vermutlich der wahre Grund für den gestern bekannt gegebenen Aktienrückkauf sein.

Muss man deshalb die Goldcorp-Aktie kaufen? Das Papier ist deutlich gebeutelt. Doch das Unternehmen hat auch eine Historie an Enttäuschungen vorzuweisen. Und Anleger sollten – selbst auf die Gefahr, dass die ersten Prozent verpasst werden – zunächst einen operativen Turnaround abwarten, bevor man dem Management, das bislang nur enttäuscht hat, frisches Geld hinterher wirft.

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