Die Erleichterung über die Finanzhilfen für die in der Krise steckenden Credit Suisse und First Republic dauerte nicht lange. Die Aktie der Credit Suisse verliert am Mittag zehn Prozent, die First Republic notiert vorbörslich 14 Prozent im Minus. Das zeigt: Der Markt muss erst wieder Vertrauen in die Branche fassen.
Das Credit-Suisse-Drama geht weiter – Ende ungewiss. Die Schweizer Bank und ihr Wettbewerber UBS lehnen einen Zwangszusammenschluss ab. Die UBS würde es vorziehen, ihre eigene Strategie zu verfolgen und sträubt sich deswegen gegen den Plan, berichtet Bloomberg. Die Credit Suisse sehe zu viele Überschneidungen der Unternehmen und ist deswegen ebenfalls gegen die Fusion.
Die anhaltende Unsicherheit missfällt dem Markt sehr - und so steht die Aktie der Credit Suisse nach einem guten Start (+3 Prozent) am Mittag erneut massiv unter Druck.
In den USA ist derweil die Freude über die Unterstützung für die First Republic Bank verpufft. Elf US-Großbanken springen dem Unternehmen mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar bei.
Seit Tagen bemüht sich die US-Regierung, die Lage zu entspannen - bislang hielt sich der Erfolg in Grenzen. Nach dem Zusammenbruch des Start-up-Finanzierers Silicon Valley Bank hatte die US-Regierung am Wochenende mit einer weitreichenden Einlagengarantie versucht, die Nerven von Bankkunden im Land zu beruhigen.
Derweil trifft sich am Freitag die EZB-Bankenaufsicht zum Meinungsaustausch über die Krise. Bereits Anfang der Woche gab es eine Sondersitzung. Die EZB hatte am Donnerstag betont: „Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig: Kapital- und Liquiditätspositionen sind solide.“
Das Vertrauen in die Banken wird derzeit auf eine harte Probe gestellt. Die Deutsche Bank fiel am Freitag unter den Stoppkurs des AKTIONÄR, die Commerzbank notiert noch darüber (Stopp: 9 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG